Page 40 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE
SCHILDORN Pfarrchronik
 Kirche im Jahr 1075 in einer Schenkung des Bischofs Hermann von Bamberg an die Diözese Passau. Bischof Altmann (1065 - 1091) von Passau hat das Augustiner-Chorherrenstift St. Nikola mit Land am Hausruck (Eberschwang, Schildorn, Aspach) ausge- stattet. Die erste Pfarre in der Gegend war Schil- dorn. Sie lag zwischen Eberschwang und Aspach (zwischen Pattighamer und Lohnsburger Hoch- kuchl)
In der Urkunde des Kaisers Heinrich V. vom 25. Juni 1111 werden folgende Kirchen angeführt:
vechelsdorfh, eberiswanc, sciltarin, aspach, hab- bingen (entsprechen den heutigen Vöcklamarkt, Eberschwang, Schildorn, Aspach, Frankenmarkt)
~ 1110 – 1130 übergab Adilber de Sciltarn den Unfreien Egilbold der Kirche Passau zum Jahreszins von 5 Pfennigen.
1194 wird Friedrich de Sciltarn als Zeuge einer Übergabe genannt.
~ 1200 – 1220 wurde Sibodo und Conradus de Scil- tarn durch Engelscalk und seine Frau Hemma zum Jahreszins von 5 Pfennigen nach Passau übergeben.
~ 1220 – 1240 werden unter den Zinsleuten Chunard und Eberan von Scilthar genannt.
Zwischen 1200 und 1300 wurde der Pfarrsitz wegen der günstigeren Lage im großen Pfarrgebiet (Pramet – Schildorn – Waldzell – Lohnsburg) von Schildorn nach Waldzell übertragen. In einer Urkunde des Wernhart von Kirchsteig vom 7. März 1312 kommt Schildorn als Teil der Pfarre Waldzell vor: ... und dazu einen Zehent, der leit pei dem Höhnhart und Schiltarn und in der Pfarre datz Waltzelle ...
Die ersten Dekanate wurden gegründet, Schildorn gehörte zum Erzdekanat Mattsee.
In einer Passauer Urkunde vom 24.02.1379 für das Stift Reichersberg wird die Pfarre Waldzell ange- führt, Schildorn scheint nicht mehr als Pfarre auf.
Die heutige Pfarrkirche in Waldzell wurde im 14./15 Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Sie war damals Pfarrkirche von Waldzell, Lohnsburg, Schil- dorn und Pramet.
Eine Urkunde von 1437 erwähnte "Ebersau und Veyzing in der Pfarre Schildorn"
Im 15. Jahrhundert erwachte wieder das Selbstän- digkeitsgefühl der Schildorner. In Urkunden von 1437, 1470, 1471, 1476, 1485, 1487, 1488, 1497, 1509 und auch später heißt es immer wieder "Schildor- ner Pfarre". Es setzte sich der Begriff von einer Filialpfarre durch.
Um 1590 übernahm das Kloster Ansbach in Bayern Besitzungen von St. Nikola. In der Urkunde werden St. Koloman, Kronawitten, Litzlham und Schmids- berg genannt.
1630 kamen alle wertvollen Gegenstände der Pfarre nach Burghausen, weil ständig Kriegsgefahr (30- jähriger Krieg 1618-1648) drohte.
1735: Die zu schwachen Fundamente der Kirche wurden untermauert, es gab bereits Schäden am Turm und am gotischen Gewölbe.
Mit dem Frieden von Teschen (13. Mai 1779) kam das Innviertel zum Erzherzogtum Österreich. Waldzell (und damit auch Schildorn), das bis dahin bayerische Grenzgemeinde war, liegt nun mitten in Oberösterreich. Die Innviertler Pfarren blieben aber in der Diözese Passau, die damals nicht nur Oberösterreich, sondern auch große Teile von Niederösterreich umfasste.
Unter Kaiser Josef II. gab es viele Änderungen im kirchlichen Bereich. Man war bestrebt, die kirch- lichen Verwaltungssprengel mit den staatlichen in Einklang zu bringen. Daher nutzte Kaiser Josef II. den Tod des Passauer Diözesanbischofs am 13. März 1783 und ernannte am 16. März 1783 Ernst Johann Nepomuk Graf Herberstein zum Bischof von Linz und ganz Oberösterreich. Schildorn wurde selbständige Pfarre der 1784 offiziell errichteten Diözese Linz.
Die Pfarrgrenzen wurden unter Josef II. nach fol- genden Grundsätzen reguliert.
Eine Pfarre wird neu errichtet, wenn
1. die Pfarrkinder wegen Wasser, Schnee und schlechter Wege nur schwer oder gar nicht zur Kirche kommen können;
2. der Weg zur Kirche länger als eine Stunde ist;
3. eine Gemeinde mehr als 700 Seelen zählt oder
4. bereits eine Kirche und ein Seelsorger ohne Pfarrrechte besteht.
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