Page 177 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Bemerkenswertes
GEMEINDE
SCHILDORN
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Christian Makor-Winkelbauer
Christian Makor-Winkelbauer wurde am 20. Juli 1968 in Salzburg geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule absolvierte er das BORG. Christian Makor-Winkel- bauer war von 1990 - 2000 Pressereferent des SPÖ- Landtagsklubs von Salzburg. 2001 gründete er eine Werbeagentur, die nunmehr im Aufbau begriffen
ist. Im Jänner 1996 wurde er zum Bezirksvorsitzen- den der SPÖ Ried im Innkreis gewählt. Seit 31. Oktober 1997 ist er Landtagsabgeordneter, seit 2000 Mitglied des Sozialhilfeverbandes Ried.
Christian Makor ist im SPÖ-Landtagsklub Bereichs- sprecher für Umwelt & Natur, Tierschutz, Jugend- und Personal und Mitglied in folgenden Ausschüs- sen des Landtages: Ausschuss für Verfassung und Verwaltung, Ausschuss für Umweltangelegenheiten und im Kontrollausschuss.
  1) Innviertler Volks-Zeitung 5. Jg. Nr. 4 (24.1.1885) S. 4
2) Harry Slapnicka, Oberösterreich – Die politische Führungsschicht 1918-1938. (Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs.3) Linz 1976, S. 65
Ein Schildorner Pionier in den USA
   Vom Müller in Aigen nach Cheryvale in Kansas – Bitte- re Jahre im Wilden Westen. Er war ein alter Mann, als er im Jahre 1906 erstmals wieder in seine Heimat Schil- dorn zurückkehrte, gezeichnet von Wind und Wetter und stahlhart geschmiedet von einem Schicksal, das wie mit Hämmern auf ihn eingeschlagen hatte: Franz Steinberger, Farmer in Cheryvale im Staate Kansas, USA. Nahezu vier Jahrzehnte waren vergangen, seit Franz bei Nacht und Nebel die alte Heimat verlassen hatte und drüben sein Glück versucht hatte. Was er
Es war am 26. April 1838, als Franz Steinberger als Sohn des damaligen Müllers von Aigen, Ortschaft Egglham, in der Gemeinde Schildorn geboren wurde. (Der "Cheryvale Republican" ist in der Geo- grafie Europas nicht
fand, war vorerst nicht das Glück, sondern harte Arbeit inmitten von Räubern und Mördern. Und als sich end- lich auch ein bescheidenes Glück einstellte, da war es an der Seite seiner Frau und seiner fünf Buben.
Heute zählt dieser Innviertler zu den Pionieren von Kansas und im Februar 1961 widmete ihm der "Chery- vale Republican" eine Schilderung, deren Inhalt man als Grundlage für einen Wildwest-Roman verwenden könnte, wie man ihn sich abenteuerlicher nicht vorstel- len kann.
auch nur einem Menschen Bescheid zu sagen, eines Nachts das Haus und fuhr nach Wien. In Wien bestieg er einen Zug, der ihn nach Hamburg brach- te. Dort heuerte er auf einem Schiff an, mit dem er
nach Glasgow fuhr. Von Glasgow ging es nach England und dann über
den Atlantik. In New York betrat er zum ersten Mal den Boden der Neuen Welt – voller Hoffnungen, Zweifel – aber mit einem unbändigen Willen, sich durchzusetzen. Franz Steinberger war damals 30 Jahre alt.
Dann begann für unseren Innviertler der Lebens- kampf im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten. Dass diese Möglichkeiten keineswegs unbegrenzt waren, musste er sehr bald am eigenen Leib ver- spüren. In der Stadt am Hudson River suchte er
 Seine Nachbarn waren Mörder
ganz daheim, sonst
würde er Schildorn
nicht zirka 200 Meilen südlich Wien verlegen. Aber das tut nichts zur Sache.) Franz besuchte die Schu- le wie alle anderen Kinder, arbeitete zu Hause auf dem Bauerngut und in der Mühle mit und hoffte, später einmal den Besitz zu übernehmen. Diese Hoffnung aber wurde dem braven Burschen jäh zerschlagen, als man das Anwesen seinem Bruder, einem rechthaberischen, geizigen Menschen, über- gab. Franz kränkte sich darüber so, dass er beschloss, seiner Heimat den Rücken zu kehren. Heimlich packte er seine Sachen, verließ, ohne
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