Page 25 - Brücke 06 2018
P. 25

 Ein weiterer Aspekt zeigt sich an dieser Geschichte: Die Fremden, die Abraham besuchen, werden mit Gott selbst identifiziert. Auch Jesus sagt uns: „Wer ein Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.“ (Mk 9,37). In den Evangelien lesen wir, wie er selbst oft zu Gast ist, gerade bei jenen, die offensichtlich etwas haben, das zu zeigen schmerzhaft ist: Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies bei der Ge- schichte vom Zöllner Zachäus (Lk 19,1-10). Wer Jesus bei sich zu Gast sein lässt, erfährt Heilung und Vergebung. Doch auch er lädt uns jeden Tag ein zu ihm zu kommen und ein Gast an seinem Tisch zu sein.
Die Eucharistie als Gedächtnis seines Opfers zeigt, wodurch Gast- freundschaft entsteht: Jesus hat sich uns am Kreuz als ganz verwund- bar gezeigt. Er hat uns von sich nichts vorenthalten. Diese Offenheit gipfelt in seinem Tod: Aus seiner geöffneten Seite floss Blut und Was- ser – unser Anteil am Leben der heiligsten Dreifaltigkeit. Durch ihn dürfen wir Gast sein in der Gemeinschaft des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wer gastfreundlich ist, handelt also wie Gott und macht so deutlich welches unfassbar große Geschenk uns Menschen gegeben ist.
23
































































































   23   24   25   26   27