Page 99 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Schulwesen GEMEINDE
SCHILDORN
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1915
1916
1918
1923
1924
1925
1928
1931
1933
1934
Während der Kriegsjahre wird genau Buch geführt über die Strickwaren, die von den Schildornern für die Soldaten angefertigt werden: Schneehauben, Socken, Pulswärmer Kniewärmer, Fäustlinge.
Am 3. Juni 1915 treffen 78 Flüchtlinge aus dem Süden der Monarchie und ab August 1916 Flüchtlinge aus der Bukowina (Juden) ein. Sie werden in verschiedenen Ortschaften untergebracht.
Am 21. November 1916 stirbt in Schönbrunn Kaiser Franz Josef I. im Alter von 86 Jahren. In der Schule wird eine Trauerfeier abgehalten.
bis 1919 Die spanische Grippe bricht aus, dies führt zur Schließung der Schule bis Jänner. An dieser Krankheit sterben Franziska Moser vom Mosergut in Schmidsberg, Maria Winklinger, St. Kollmann, Rosalia Mosauer, Wolfersberg und der Schüler Georg Schnallinger und wei- tere 7 Gemeindebürger. Kaiser Karl I. tritt zurück, der aus der österreichisch – ungari- schen Monarchie entstandene neue Staat "Deutsch – Österreich" wird am 12. November 1918 als Republik ausgerufen.
bis 1920 Der Ortsschulrat, der die Lehrerkon- trolle innehat bzw. unter anderem auch fest- legt, dass die letzten beiden Schuljahre mit wöchentlich 4 Stunden absolviert werden können, besteht aus folgenden Mitgliedern:
1. Johann Fischer, Bauer, Weiketsedt, Obmann
2. Alois Wiesinger, Pfarrer v. Schildorn, Obmannstellvertreter
3. Josef Zweimüller, Müller, Ecklham
4. Georg Meingassener, Bauer, Ebersau
5. Franz Hattinger, St. Kollmann
6. Franz Trost, Tischler, Weiketsedt
7. Georg Mühlbacher, Bauer, Ottenberg 8. der jeweilige Schulleiter
Am 1. Mai 1922 übernimmt Vinzenz Fersch- mann die Leitung der Volksschule (Das Schul- jahr beginnt jeweils am 1. Mai).
1922
bis 1923 Am 14. Dezember 1922 erstrahlt in Schildorn erstmals das elektrische Licht (Josef Zweimüller, Müller in Aigen hat bereits seit 1911 eine hauseigene Stromversorgung). Am 5. März wird zum Abschluss der Elektroinstal- lationsarbeiten in Schildorn eine Lichtfeier abgehalten. Der Kirchturm erstrahlt im Glan- ze elektrischer Beleuchtung. Es fällt in diesem Winter viel Schnee, die Schneeschmelze ver- ursacht große Überschwemmungen, weshalb auch der Unterrichtsbesuch darunter leidet. Der Schulleiter Vinzenz Ferschmann vermählt sich mit Fräulein Mitzi Strobl.
bis 1924 Erstmals wird in der Schulchronik ein Wandertag der Schüler nach Hoblschlag erwähnt. Ergebnis der Volkszählung: 810 Per- sonen (409 Männer, 401 Frauen)
bis 1925 Zu Allerheiligen leuchtet nun auch in der Pfarrkirche erstmals das elektrische Licht. Die Maul- und Klauenseuche tritt im Gemein- degebiet auf. Man bestaunt ein Wunderwerk: den Radio (laut Chronik).
bis 1926 Feierliche Eröffnung der Autobusli- nien Raab – Ried und Ried – Frankenburg durch den damaligen Landeshauptmann.
bis 1929 Die Schulkinder führen bei einer Christbaumfeier im örtlichen Gasthaus ein Festspiel auf; in der Volksschule findet die Muttertagsfeier statt. Die Lehrer wünschen sich ungeteilte Hauptferien. Ein Orkan am 4. Juli fügt der Gemeinde Schäden bei Wald- und Obstbäumen zu.
bis 1932 Nach der feierlichen Erstkommunion werden die Kinder in einer recht lieben, außerkirchlichen Feier bewirtet.
bis 1934 In diesem Jahr leben in Schildorn 798 Einwohner in 180 Haushalten und 151 Häusern.
Am 25. Juli 1934 wird Bundeskanzler Dollfuß bei einem nationalsozialistischen Putschver- such ermordet. (In der Schulchronik steht nur: "Am 25. Juli 1934 stirbt Bundeskanzler Dollfuß" – Der Grund dafür ist, dass 1938 die
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