Page 98 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE
SCHILDORN Schulwesen
   Das Schulwesen in Schildorn
Die erste Schule in Schildorn wird 1724 gegründet, sie ist eine Sonntagsschule. Dieses Gebäude brennt 1834 ab. 1837 errichtet man eine neue, einklassige Schule. Für diese "Pfarrschule mit Meßnerdienst" hat der Lan- desfürst das Recht, den Lehrer zu bestimmen. Der Leh- rer Georg Duscher unterrichtet mit einem Schulgehilfen 113 Wochenschüler und 57 Sonntagsschüler. 1946 wird die Schule zur zweiklassigen Volksschule erweitert. Im Jahre 1968 entschließt man sich zum Neubau der Volks- schule. Diese wird 1970 feierlich eingeweiht.
Als langjährige Lehrer nennt man in der Schulchronik der Volksschule Schildorn:
Anton Duscher (1786 –1827), sein Sohn Johann Georg Duscher (1827 – 1860), Ludwig Markut (1860 – 1898) sowie Josef Rotter (1908 – 1919). Vinzenz Ferschmann leitet die Schule 31 Jahre lang von 1922 – 1953. Ihm folgt Hans Schneeberger. Er ist Schulleiter bis 1988. Seine Frau Erika Schneeberger übernimmt die Leitung bis 1993. Seit diesem Jahr führt Anna Vorhauer die Volksschule Schildorn.
 Interessantes und Lesenswertes aus der Schulchronik:
 1873
1880
1888
1889
1894
1897
1898
Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Regierungsantritts Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. wird dieser Tag würdig gefeiert. Die Schulkinder erscheinen in Fest- kleidern und wohnen dem Gottesdienst bei. Anschließend wird in der Schule eine Anspra- che gehalten und das Kaiserlied gesungen.
Schulstatistik: 147 Kinder besuchen die Volks- schule Schildorn.
Am 27. Mai fährt Seine Kaiserliche Hoheit Erz- herzog Albrecht in Begleitung seiner Offiziere durch Schildorn.
Am Nachmittag des 14. Juni kommt ein Gewitter von bedrohendem Ausmaß und als- bald geht über Schildorn ein nicht zu beschreibender Hagelschauer nieder. Die Hagelkörner sind tatsächlich so groß wie Hühnereier.
In diesem Jahr bricht unter den Schulkindern eine Masernepidemie aus, es gibt keinen Todesfall.
Das Hochwasser infolge starker Regenfälle stiftet großes Unheil. Leider sind auch Men- schenleben zu beklagen.
Am 10. September wird die "allgeliebte Mo- narchin Ihre Majestät Elisabeth, Kaiserin von
1899
1908
1910
1911
1913
1914
Österreich, Königin von Ungarn" das Opfer eines Attentats in Genf.
Am 8. Juni brennt das Gräberhäusl des Herrn Franz Badergruber in der Nähe des Schulhau- ses ab.
Am 2. Dezember feiert die Schuljugend mit ihrem Lehrer, dem Ortsschulrat und der Gemeindevorstehung das "Diamantene Regie- rungsjubiläum" des Kaisers Franz Josef.
Am 28. Mai findet für die Schüler die Reli- gionsprüfung in der hiesigen Pfarrkirche statt. Nach dem Stande der Volkszählung vom 31. Dezember hat die Gemeinde Schil- dorn 810 Einwohner.
Eine Gruppe Schildorner in alten Innviertler Trachten und den schmucken Goldhauben nehmen am 25. Mai an der Enthüllungsfeier des Stelzhamerdenkmals in Ried i.I. teil.
Der reichsdeutsche Aeroplan "Gotha Nr. 17" landet infolge ungünstiger Witterungsver- hältnisse bei Rendlberg.
bis 1915 Ab diesem Zeitpunkt werden vom damaligen Schulleiter beinahe täglich die Ereignisse aufgeschrieben: Ermordung des Thronfolgers, Entrüstungskundgebungen, Mobilisierung - bis hin zum Ausbruch des Krieges.
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