Page 50 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE
SCHILDORN Pfarrchronik
 Am 1. Dezember 1916 müssen die zwei größeren Glocken für die Rüstung abgeliefert werden. Vom Staat werden dafür der Pfarre Kriegsanleihen aus- gegeben, die aber nach dem verlorenen 1. Welt- krieg nichts mehr wert sind. Alte Fotos zeigen den Abtransport im Bahnhof Feichtet.
1924 wird die Friedhofsmauer teilweise neu errich- tet. Im Oktober 1924 wird auch in die Kirche das elektrische Licht eingeleitet, die Kosten dafür betragen 9.790.000,- Kronen. Die Währungsumstel- lung (10.000,- Kronen = 1 Schilling) erfolgt im Dezember 1924, viele Rechnungen sind in der Pfarr- chronik aber bereits ab Mai 1924 sowohl in Kronen als auch in Schilling angeführt.
Die schadhafte Turmkuppel (Höhe mit Kreuz 16,65 m) wird abgetragen und vom 13. September bis 10. Oktober 1926 von Baumeister Hütter aus Mettmach neu errichtet. Die Kosten von S 12.881,74 werden zwischen Pfarre und Religionsfonds aufgeteilt. Die Pfarre zahlt 2/3 und der Religionsfonds 1/3. Der teuerste Einzelposten ist das Kupferblech, von wel- chem 186,7 m2 á S 28,- benötigt werden. In die Kugel unter dem Turmkreuz werden eine Urkunde und Geld der neuen Währung gegeben: 1 Schilling, ein Halbschilling, 10 Groschen, 2 Groschen und 1 Groschen.
Erstmals seit 1882 wird im Mai und Juni 1930 die Kirche innen neu ausgemalt. Der akademische Maler Engelbert Daringer aus Wildenau erhält für S 2.600,- den Auftrag. Für die Deckengemälde werden S 200,- als Reserve bei besonders schwieriger Arbeit veranschlagt. Die Deckengemälde werden restau- riert, wobei das vordere Bild erst freigelegt werden muss, weil es 1882 übermalt worden ist. Die Wand- säulen erhalten als Abschluss neue Heiligenbilder: hl. Anna, hl. Notburga, sel. Konrad von Parzham, Landespatron hl. Leopold und der hl. Isidor.
Im Anschluss an die Innenrenovierung wird der Hochaltar einer Reparatur unterzogen. Den Auf- trag bekommt Meister Alois Firlei um S 4.200,-. Die Arbeiten werden am 9. März 1931 abgeschlossen.
Die Renovierung des Augustinusaltares ist mit S 3.000,- zu teuer. Er wird nur gegen Holzwurmbe- fall imprägniert.
Das Gewölbe über der Glockenstube bricht am 9. August 1933 teilweise ein. Ein neues mit Eisentra- versen verstärktes Gewölbe wird um S 409,74 errichtet.
 Auch die "Viertel-Glocke" fällt am 8. November 1917 der Kriegsrüstung zum Opfer. Die Glocke der Binderkapelle in Ottenberg muss ebenfalls ohne Gegenleistung abgeliefert werden.
Am 5. Mai 1921 erfolgt die Einweihung des Denk- mals für die gefallenen und vermissten Soldaten des 1. Weltkrieges im Südportal der Pfarrkirche. Für dieses Denkmal wird der Südeingang der Kirche einer größeren Umgestaltung unterzogen. Die Tür zur "Seelenkammer" wird zugemauert und dafür an der Westseite der Kirche eine neue ausgebrochen.
Am 11. Juni 1922 werden vier neue Glocken von Dechant Franz Riepl aus Ried i. I. geweiht. Die Stim- mung der Glocken ist f, a, c, f, sie haben in Summe ein Gewicht von 1917 kg und kosten 1.051.693,- Kronen.
1923 zeigen sich Risse am Turm, der auf 18 m Höhe um 25 cm überhängt. Das Fundament wird verbes- sert, dabei kommt bereits in 3 m Tiefe Grundwasser zu Tage. Große Reparaturen am Kirchendach zie- hen sich bis in den November.
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