Page 51 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Pfarrchronik GEMEINDE
SCHILDORN
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Bei einer Reparatur am Kirchturm im Jahre 1938 entgleitet dem Windenbediener die Kurbel des Auf- zuges und der Korb, in dem gerade der Maurer Johann Hollrieder heruntergelassen wird, saust immer schneller Richtung Boden. Kurz vor dem Aufschlagen bricht zum Glück das Getriebe des Aufzuges und der Korb mit dem todbleichen Mau- rer kommt knapp über der Erde zum Stehen.
Die im zweiten Weltkrieg für die Rüstung abgege- benen Glocken werden erst 1949 ersetzt und am 25. September geweiht.
Die Visitation am 12. -13. Juni 1952 wird von Weih- bischof DDr. Franz Zauner durchgeführt. Dabei regt der Bischof die Anschaffung einer Kommunionbank an, die 1954 von Tischlermeister Franz Trost auf eigene Kosten gefertigt und aufgestellt wird. 1955 erhält er dafür ein Dankschreiben von Bischof Zau- ner.
Am 8. November 1952 findet die Einweihung des Denkmals für die gefallenen und vermissten Solda- ten des 2. Weltkrieges statt.
Im September 1953 wird von Maler Daringer aus Wildenau die kleine Wandfläche über dem Südein- gang mit einem zum Soldatendenkmal passenden Motiv gestaltet.
Das schadhafte Kirchenpflaster im Mittelgang und vor den Seitenaltären wird im Mai 1955 erneuert. Die Kosten dafür betragen knapp S 6.000,-.
Ende Oktober 1956 reißt eine schwere Eisenstange zwischen Turm und Seelenkammer entzwei, weil sich der Turm gesenkt hat. Das Lot im Inneren des Kirchturms ist weit neben der Markierung. Die Bezirkshauptmannschaft Ried ordnet für das Früh- jahr 1957 eine Untersuchung an.
Von 22. Mai bis 20. Juni findet die Bauuntersuchung des Kirchturmfundamentes statt, welche folgendes Ergebnis brachte: Unter dem zu klein dimensionier- ten Fundament ist lockerer Schotter (Kieselsteine). Die Sanierung folgt sofort. Zuerst wird um den Turm herum und im Glockhaus das Erdreich 1,6 m
tief ausgehoben. Die Ostseite (= Kirchenseite) bleibt unberührt. Die Gruben werden mit Stahlbeton 1,3 m hoch aufgefüllt. Dann wird das Turmfunda- ment Stück für Stück abgetragen und sofort mit schweren Stahlträgern unterfangen. Die Stahlträ- ger (in Summe 6.000 kg schwer) werden in Nord - Süd Richtung auf das vorher betonierte Fundament aufgelegt. Die entstandenen Hohlräume des alten Fundamentes und die Zwischenräume der Stahlträ- ger werden abschließend mit Beton ausgegossen. Von den schwierigen Arbeiten, die S 54.190,- kosten, sieht man heute nichts mehr.
Der Kriegsopferverband stiftet das schmiedeeiserne Kreuz über dem Südportal der Pfarrkirche. Zu Weihnachten 1958 wird es erstmals mit elektri- schen Lämpchen beleuchtet.
1960 wird auch der lang gehegte Wunsch des Kirchenchores erfüllt, die Orgel weiter zurückzu- setzen, um endlich mehr Platz für die Sänger zu haben. Im Zuge der Rückversetzung wird auch gleich eine Orgelrenovierung durchgeführt.
Weil die Mesnerin Cäcilia Berger aus Alters- und Gesundheitsgründen die Glocken nicht mehr läuten kann, wird 1962 ein elektrisches Läutwerk ange- schafft.
Nach kleinen Dachreparaturen wird 1971 die Kir- che außen generalsaniert. Die Arbeiten beginnen Ende Juni mit der Eingerüstung des Turmes. Nach den Arbeiten am Turm werden die Außenmauern der Kirche renoviert. Dabei werden die vielen alten Grabplatten an der Kirchenmauer entfernt. Zu Allerheiligen sind alle Arbeiten abgeschlossen.
Im Herbst 1972 wird die Orgel einer gründlichen Renovierung unterzogen. Orgelbaumeister Gott- fried Seitz aus St. Florian wird mit den Arbeiten betraut.
Das Kirchendach wird von September bis Oktober 1977 neu mit Eternit eingedeckt. Das südliche Kir- chenschiff (Sakristei, Augustinusaltar und Seelen- kammer) ist bereits bei der Renovierung 1971 neu gedeckt worden.
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