Page 45 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Pfarrchronik GEMEINDE
SCHILDORN
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An der Wallfahrt nach Maria Schmolln nahmen 1954 erstmals über 100 Personen teil. Einige ältere und gebrechliche Wallfahrer fuhren mit dem Bus, der Großteil ging zu Fuß.
Die Wallfahrt nach St. Wolfgang war 1956 eine Jubi- läumswallfahrt. Seit hundert Jahren pilgern nun die Schildorner nach St. Wolfgang.
Erst 1957 wurde die Mauer um den Pfarrfriedhof durch die Errichtung von 8 neuen Wandgräbern auf der Ostseite vollständig geschlossen.
Direktor Hans Schneeberger übernahm 1959 die Lei- tung des neu gegründeten kath. Bildungswerkes. Jeden Monat wurden nun bei Vorträgen verschie- dene Themen von auswärtigen Referenten behan- delt.
Die Pfarre erwarb von der Familie Egger ein 150 m2 großes Grundstück, damit für den geplanten Pfarr- heimbau die nötige Fläche zur Verfügung stand.
Pfarrer Goldberger feierte am 29. Juni 1960 sein silbernes Priesterjubiläum. Die gesamte Pfarrbevöl- kerung und die Musikkapelle machten ihm die Auf- wartung.
Im Zuge der Straßenerweiterung im Ortsgebiet von Schildorn kam es zu ernsthaften Differenzen zwi- schen Gemeinde, Pfarrkirchenrat und Ortspfarrer Franz Goldberger. Pfarrer Goldberger, der die diö- zesanen Gremien hinter sich wusste, wollte auf kei- nen Fall den halben, ohnehin schon kleinen Pfarr- garten abtreten. Weil der Pfarrkirchenrat für eine Abtretung war, bekamen die Mitglieder des Pfarr- kirchenrates ein Mahnschreiben der Diözesanfi- nanzkammer, dass sie gefälligst die Interessen der Pfarre zu vertreten hätten. Daraufhin drohte der gesamte Pfarrkirchenrat mit dem Rücktritt, worauf es dann doch noch zu einer gütlichen Einigung kam.
Pfarrer Franz Goldberger verließ 1964 die Pfarre Schildorn und wurde Pfarrer in Tumeltsham.
Drei Monate lang war Georg Bachinger Pfarrprovi- sor in Schildorn.
Mit 1. Juli 1964 wurde Max Altmann zum Pfarrer von Schildorn ernannt. Max Altmann war bis dahin Kooperator in Alkoven. Am 19. Juli erfolgte die feierliche Amtseinführung durch Dechant Richter. Alle Vereine der Pfarre beteiligten sich an der Feier.
Die Liturgiereform anlässlich des II. Vatikanischen Konzils brachte einige tiefgreifende Änderungen für die Feier der hl. Messe. Neben der deutschen Sprache für die liturgischen Texte war die Aufstel-
lung eines "Volksaltars" eine der deutlichsten Reformen. Das Erntedankfest 1965 wurde bereits am Volksaltar gefeiert.
Am 8. Dezember 1965 ging das Konzil zu Ende. Die vom Konzil ausgehende Erneuerung der kath. Kir- che ist heute noch nicht abgeschlossen.
Im Juli 1966 wurde die Pfarre von Bischof Zauner visitiert. Dabei wurde 60 Firmlingen das Firmsakra- ment gespendet. Bei der Visitation regte der Bischof an, dass auf die Ausbildung der Chorsänger im Geist der Liturgiereform mehr Wert gelegt werden sollte. In den letzten Monaten waren die meisten Chormitglieder ausgetreten. Dies war auch der Anlass für den bisherigen Organisten und Chorlei- ter Wilhelm Diermaier, sein Amt trotz Bitten des Pfarrers zurückzulegen.
Die Volksschullehrerin Erika Schneeberger wurde Organistin und gründete einen Singkreis, in dem die neuen deutschen Messgesänge einstudiert wur- den.
Mit 31. Dezember 1966 legte die Mesnerin Cäcilia Berger ihr Amt aus Altersgründen zurück. Kathari- na Badergruber wurde vorläufig Kirchenputzerin, später Mesnerin.
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