Page 148 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE
SCHILDORN Volkskundliches
   Zeche Litzlham um 1950
Bei Hochzeiten und anderen Feiern führten dann durchschnittlich 15 bis 25 Zechenmitglieder unter der Leitung ihres Zechmeisters ihren Landler auf. Der Zechmeister der Ebersauer Zeche war 1950 Johann Wielendtner (Speckbauernhans), von den Schildorner Wallnern Franz Hattinger aus St. Koll- mann.
Der Innviertler Landla wird als ein kollektives Mei- sterwerk bezeichnet, als „ein ländliches Gesamt- kunstwerk, das Musik, Gesang, Körpersprache und Dichtung auf den Tanzboden bringt“.9
Eine ungelöste Streitfrage ist der Takt des Landlers: ein Schweben zwischen 3/4 und 2/4 Takt, sodass man pro Takt zwei oder drei Schritte machen konn- te, „Halbschritt“ oder „Ganzer Schritt“. Die Tanzka- pelle für den Landlertanz bestand aus zwei Geigen, einer Bassgeige und zur Verstärkung Blasinstrumen- te: Trompeten oder Flügelhorn und Tuba.
Die Landler der einzelnen Zechen waren zwar ver- schieden, aber doch sehr ähnlich, meist war nur die Reihenfolge der üblichen Tanzfiguren anders. Nur die Höfingerzeche von Waldzell hatte einen abwei- chenden Landler. Diese Figurenreihenfolge („das Gsetzl“) wurde auf einem Zettel (darum „Zettel- landler“) notiert und musste von den Zechburschen auswendig gelernt werden. Wenn eine Zeche an der Reihe war und ihren Landler tanzte, konnte und durfte niemand anderer mittanzen. Wenn es trotzdem jemand probierte, entstand dadurch fast immer eine Rauferei. Dir. Hans Schneeberger
Notenblatt vom Landler
  Zeche Ebersau
   Zeche Schildornerwallner um 1950
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