Page 19 - Brücke 11 2017
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Lukas Maria Hitzl
Mein Name ist Lukas Maria Hitzl und bin 22 Jahre alt. Ich bin das erste von vier Kindern, die alle
in einem katholischen Rahmen am Land aufge- wachsen sind. Meine Geschwister und ich waren daher im Zuge des Heranwachsens stark in unsere Heimatpfarre Vöcklamarkt eingebunden. Nach der Erstkommunion durfte ich als Ministrant beginnen. Zu dieser Zeit legte Gott Interesse zum Priestertum in mein Herz, in meine Seele – und der Gedanke an solch einen Weg erfüllte mich mit Freude. Darum zögerte ich nicht, offen und ehrlich über meinen Wunsch zu sprechen und bat viele Menschen, unter anderem einige Priester, um das Gebet für mich. Den Ausbildungsweg wählte ich dementsprechend – d.h. nach der Volks- und Hauptschule entschied ich mich für ein Oberstufenrealgymnasium, das ich aber nicht abschloss.
Spontan ließ ich mich auf eine Lehre zum Chemie- verfahrenstechniker ein. In dieser Zeit konnte ich
viele wichtige Erfahrungen sammeln, für die ich
extrem dankbar bin. In der Übergangsphase von der Schule zur Lehre lernte ich eine wichtige Stütze in meinem Glauben kennen – einen Jugend-Gebetskreis. Während der Lehre bekam ich die Chance das Angebot „Lehre mit Matura“ zu nutzen – sozusagen eine Abendschule für Lehrlinge. Ich nahm diese Möglichkeit wahr, um meine Zukunft offener gestalten zu können. Nach vielen Höhen und Tiefen schloss ich die Lehre und eineinhalb Jahre später auch die Matura ab.
Ohne Gott wäre das so – in dieser Form – nicht möglich gewesen. In diesem Bewusstsein erwachte das Interesse zum Priestertum wieder neu und ich stellte, kurz vor Abschluss der Matura, die Frage meiner Berufung in den Mittelpunkt meines Lebens. Innerlich spürte ich, Gott möchte von mir eine Entscheidung haben. Deswegen ging ich ins Gebet und nahm, auf Ratschlag meines geistlichen Begleiters, an Schweigeexerzitien teil, bei denen ich von Gott eine deutliche Ant- wort erfuhr. Also meldete ich mich beim Priesterseminar in Linz und bin dankbar, aufgenommen worden zu sein.
Mit Freiheit und Dankbarkeit darf ich den Weg der Ausbildung zum Priester antreten. Es wird nicht immer einfach sein, deshalb bitte ich jeden, der diese Zeilen liest, um Gebet für mich und meine Mitbrüder im Propädeutikum – herzlichen Dank.
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