Page 5 - Brücke 06 2017
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Unterscheidungskriterien
Sie leben aus dem Hören des Wortes Gottes. Und sie setzen Lernbereitschaft und Korrekturfähigkeit durch andere, durch die Gemeinschaft voraus. Durch die Annahme des Rufes Gottes wird der Mensch mehr er selbst und  ndet zu seiner Identität. Über längere Zeit müssen sich Trost und Zuversicht einstellen. Wenn ein Ruf Gottes echt ist, so bringt er einen Zuwachs an Liebe. Wer auf den Ruf Gottes hören will, hat sich den anderen, besonders den Armen, auszusetzen, von ihnen zu lernen und bei ihnen in die Schule zu gehen. Die Annahme durch die Gemeinschaft der Kirche ist mit kon- stitutiv für die Echtheit einer Berufung, weil jede konkrete Berufung auf den Aufbau von Communio hingeordnet ist.
Sind alle gleich berufen?
In der Vielfalt der Berufungen wird die differenzierte Subjektwerdung in der Kirche konstituiert, in ihrer Ausrichtung auf die Einheit des Leibes stellen sie die schöpfe- rische Macht Gottes dar.
Woran man die „Echtheit“ einer Berufung erkennt.
Vgl. MANFRED SCHEUER, Der Mensch ist Ruf Gottes. Zur theologischen Grundlegung von Berufung, THPQ 150 (2002) 53-62.
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