Page 30 - Brücke 06 2018
P. 30

gar nicht in erster Linie, sondern der vermehrte und vielfältige Einsatz der Elektrik und Elektronik. In allen Seminarräumen haben wir Beamer und W-LAN installiert, Küchen- und Buffeteinrichtungen wurden neu gemacht. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer Kabel ich mit Josef Tie- fenthaler – der in Zukunft für die Elektrik und Elektronik im Priesterse- minar und der KU zuständig sein wird – und Albert Vierlinger verlegt habe.
Als Du die Arbeit begonnen hast, war das Priesterseminar „nur“ Priesterseminar und Hochschule, das ist heute anders geworden
Ja, anfangs bestimmten diese beiden Einrichtungen das Geschehen, die Hochschule war auch noch kleiner, das Priesterseminar größer, der Ein- gang meistens zu. Das hat sich geändert. Nach dem Auszug der Hoch- schule – die mit einigen Instituten wieder zurückgekehrt ist – ist das Diözesanarchiv eingezogen, das Propädeutikum und einige diözesane Ämter. Überall mussten wir zeitgemäß installieren und adaptieren. Das war viel Arbeit.
Willi, als ich Seminarist war, sind wir oft nach Nussdorf ins Seminarheim gefahren. Im Priester- seminar am Dachboden sind noch einige Relikte von dort aufbewahrt. Bist Du oft in Nussdorf gewesen?
Das Haus in Nussdorf hat eine wunderbare Lage. Es ist eigentlich ein kleines Schloss, sah von au- ßen sehr schön aus, aber innen gab es viel zu tun. Die alten Installationen waren schon gefährlich, wir bauten auch Zimmer ein und renovierten die Küche. Wir haben von Trockenausbau, über In- stallation und Elektrik bis zum Rasenschnitt alles selbst gemacht. Auch Seminaristen halfen immer wieder mit.
Und so viel ich mich selbst an diese Zeit erinnere, war es auch lustig, oder?
Ja, wir arbeiteten fleißig, aber für manchen Scherz war schon Platz. Einmal holten wir die Eier vom Bauern. Wir waren gerade mit Gartenarbeit be- schäftigt und da kam uns die glorreiche Idee, die
Eier zu kochen, aber nicht einzeln. Es waren wohl an die 60 Eier. Die legten wir in einen Spritzkrug aus Blech und hängten einen Heizstab hinein. Innerhalb weniger Minuten hatten wir 60 gekochte Eier, sagten aber in der Küche nichts, sondern lieferten sie dort einfach ab. Ich weiß bis heute nicht, wie die damalige Köchin reagiert hat, sie hat nie ein Wort gesagt, aber Kuchen hat es längere Zeit keinen gegeben. Durch
 28


























































































   28   29   30   31   32