Page 35 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Geografische Verhältnisse GEMEINDE
SCHILDORN
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aber der Wasserhaushalt infolge der günstigen Ver- teilung der Niederschläge ausgeglichen.
Der gesamte Niederschlag fällt im Durchschnitt an 125 – 135 Tagen, auf die Hauptvegetationszeit (April– August) entfallen 55 % der Jahresmenge. Die mittlere Zahl der Gewittertage beträgt 19 – 26; der Juli ist der gewitterreichste Monat. Nebel tritt ver- hältnismäßig selten auf.
Die mittlere Bewölkung ist wohl reichlich, im Ver- gleich zum Mittelteil des Landes Oberösterreich ist der Raum Ried im Innkreis begünstigt. Während im übrigen Alpenvorland die Bewölkung über 6 Zehn- tel der Himmelfläche bedeckt, sind es im Raum Ried nur 5,2 Zehntel. Der trübste Monat ist der Dezem- ber, die geringste Bewölkung ist meist im August, seltener im September festzustellen.
Je nach Höhenlage schneit es an 25 – 31 Tagen. Mei- stens liegt von Ende Dezember bis Mitte Februar eine geschlossene Schneedecke, die so genannte Winterdecke.
Die oft relativ heftigen Winde kommen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2 – 3 m/s meist
aus West bis Nordwest, allerdings ist auch ein deut- liches Nebenmaximum aus Ost zu erkennen. Winde aus anderen Richtungen und Windstille sind selten.
Bodenbeschaffenheit und
Oberflächenform:
Die höchsten Erhebungen der Gemeinde befinden sich im Hausruck. Sie bestehen aus Sedimenten, die im Jungtertiär in das damals im Rückzug befindli- che und schon ausgesüßte Molassemeer durch Flüs- se aus den Alpen schwemmkegelartig eingeschüttet wurden. Diese Sedimente – Schotter mit Zwischen- lagen aus Ton und Sand – sind zum Großteil bewal- det. Sie bestehen hauptsächlich aus Quarz, jedoch sind in unverwitterten Lagen neben Gneis und Schiefer auch Kalk und Dolomit beigemengt. Inner- halb dieses durch steile Anstiege gekennzeichneten Berglandes befinden sich Verebnungen, die trep- penartig übereinander liegende Niveaus erkennen lassen. Diese Verebnungen, die von der landwirt- schaftlichen Nutzung bevorzugt werden, können als Bildungen ehemaliger Flusssysteme erklärt wer- den. Manche dieser Ebenheiten sind durch nachfol- gende Tiefenerosion von Bächen wieder zerstört worden. Der Erosion ist es auch zuzuschreiben, dass von dem geschlossenen System des Hausruck- und des Kobernaußerwaldgebietes gewisse Teile, nämlich der Pattighamer Hochkuchl und einzelne kleinere Schotterkuppen tragende Höhen, abge- trennt wurden (Inselberge).
Unter den jungtertiären Sedimenten liegen Ablage- rungen des oben erwähnten ausgesüßten Molasse- meeres. Sie treten als Tone und Sande, zum Teil mit Kohleeinlagerungen am Fuße des Kobernaußerwal- des und des Hausruck zu Tage. Vielfach sind sie von Wald bedeckt, teilweise werden sie zur Ziegelerzeu- gung verwendet. Nur wenige Flächen werden land- wirtschaftlich genutzt.
Die Richtung der ehemals dieses Gebiet durchzie- henden Flüsse wurde durch tektonische Hebung des heutigen Hausruck- und Kobernaußerwaldge- bietes verändert, dessen Schottersohle von 630 m Seehöhe im Osten auf etwa 500 m im Westen des Bezirkes abfällt. Die heutigen Bäche entspringen im Kobernaußerwald und im Hausruck.
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