Page 303 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Historisches Ortsnamenverzeichnis GEMEINDE
SCHILDORN
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Sommerau, Einschicht, 13. Jh. Sumerawe; 1363 Sumeraw; 1395, 1398 in der Wumeraw; ca. 1470 Sumerau; 1472 Sumeraw; 1490 Sumerau; 1513 Sumerau; 1576 Altsumerau.
Gereihter –au-Lokalname mit dem Beiwort mittel- hochdeutsch sumer stm. "Sommer" im Sinne von "sonnseitig gelegene Au"; Altsommerau/Pramet als der ursprünglichen Siedlung durch Auswanderer übertragener Name.
Weiketsedt
Auding, Rotte, c. 1470 Auting; 1513, 1523 Autting.
Fraglicher –ing-Beiname mit dem althochdeutschen Personennamen Ûto, allerdings ohne Umlaut, was auf späte Bildung erst in mittelhochdeutscher Zeit hinweist.
Edt, unangebautes Land (Ödland), bei Siedlungen soviel wie "Einödhof"
Otzling, Rotte, c. 1325 Uczling; ca. 1470 Ätzling; 1513 Atzling; ca. 1650 Otzling.
Wahrscheinlich echter –ing-Beiname mit einem unklaren Personennamen. Der Beleg von ca. 1325 deutet auf den althochdeutschen Personennamen Utzilo mit Umlautverhinderung des u- vor –tz-. Die weiteren Nennungen weisen auf mittelhoch- deutsch *Ätzlingen, *Atzlingen von Atzilo ohne Primärumlaut im Personennamen, aber mit und ohne Sekundärumlaut im Ortsnamen.
Weiketsedt, Weiler, ca. 1470 Weyraczöd; 1513, 1522 Weygotz-, Weigatzöd.
Gefügter –öd-Beiname mit dem althochdeutschen Personennamen Wîkrât, Wîrât, Wîgard. Weissenbrunn
Unterburgstall, Einschicht ca. 1325 Hainreich von Purchstal, ca. 1470 Purkstal.
Von bairisch-mittelhochdeutsch purgstal "Standort einer Burg". Die Differenzierung in Unter- und Ober- ist mittelalterlich unüblich.
Weissenbrunn, Rotte, ca. 1350 Weysenprunn; ca. 1470 Weyssenprunn; ca. 1470 Weisenprunn; 1526 Weissenpronn.
Gefügter –brunn-Beiname mit dem Beiwort mittel- hochdeutsch wîz "weiß, glänzend", als klare helle Quelle.
Wolfersberg
Winkl, Hof, 1538 Winkel.
Lokalname von mittelhochdeutsch winkel stm. "Winkel, Ecke" im Sinne von "abseits gelegene von etwas (Hügeln, Wald) teilweise umgebene Wiese, Flur".
Wolfersberg, Weiler, 1363 Wolframsperg; 1420 Wol- framsperg; ca. 1470 Wolfharczperg; 1513, 1526, 1632 Wolfasperger, Wolfersperger, Wolfarsperg; ca. 1580 Wolfersperg; 1617 Wolfersperg.
Gefügter –berg-Beiname mit dem althochdeut- schen Personennamen Wolfram bei späterer Umdeutung zu Wolfhard aufgrund der Abschwä- chung des Zweitgliedes des Personennamens im Schwachton.
            Quelle: Elisabeth Bertal-Raffin, Peter Wiesinger: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Ried im Innkreis (mittleres Innviertel). Wien 1991 S. 25 – 29
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