Page 302 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE
SCHILDORN Historisches Ortsnamenverzeichnis
 Ottenberg
Pieret, Groß-, Kleinpieret, Einschicht, c. 1325 Dacz Pirichech.
-ahi-Lokalname von bairisch-mittelhochdeutsch pirche "Birke"
Ottenberg, Weiler, c. 1470 Ottenperg; 1498 zu Otenperg; 1513, 1526 Ottnperg; ca. 1580 Ottnperg; 1650 Rottenperg.
Gefügter –berg-Beiname mit dem althochdeut- schen Personennamen Otto aus Óto als mittelhoch- deutsch * an dem Ottenperge ohne Umlaut.
St. Kollmann
Bruck, Hof. Simplex "Brücke". Lehen, Weiler, 13. Jh. an dem Lehen.
Lehen ist ein Gut, das der Grundherr (Lehensherr), dem Lehensmann gegen bestimmte Gegenleistun- gen erblich (Erblehen) oder auf Lebenszeit (Leible- hen) überließ. In der älteren Zeit wechseln die Bezeichnungen Hof, Hube und Lehen häufig mitein- ander und werden nebeneinander vom gleichen Gut gebraucht. Nach dem bei uns geltenden baye- rischen Hofsystem war ein Lehen ein Viertelhof. Lehen nannte man alle kleineren Bauerngüter.
Leithen, Hof,
von mittelhochdeutsch "Leite – Hang". Häufig mit dem mittelalterlich gleichlautenden "Leuten", mittelhochdeutsch liuten, verwechselt.
St. Kollmann, Dorf, 1581 der St. Colmansteig; wo der Kaplan von Waldzell nach St. Kolomann zum Messlesen ging. Neben der dem hl. Koloman geweihten Kirche.
Streit, Weiler
Lokalname von mittelhochdeutsch strît, wohl im Sinne von "Gegend, um die gestritten wurde."
Schildorn
Schildorn, Dorf, 903 (1067, 1075) exceptis Scilhara, ca. 1144 (1220) Schiltarn; 1100-30 Adilber de Scil- tarn; ca. 1110 sciltarin; ca. 1150 ad Schiltarun, per manum nobilis viri Eberhardi de Sciltarn, Eberhar- dus de Siltaren; 1160-70 Mathildis de Skiltarn; 1194 Friedrich de Sciltarn; 13. Jh. Schiltarn; 1200-04 villa Schiltarin que sita est prope aqua Antesin; 1220 Schiltaren, in Schiltarn; 1220-40 Schiltorn; 1312 pei ... Schiltarn; c. 1325 in Siltarner pharr; 1363 Schill- tarn, Schiltarn; 1387 in Schylltiner pfarr; 1396 f. in Schiltinger pfarr, dacz Schiltörn, in Schiltorner pfarr; 1438 Schiltorn; 1449 Schiltern; ca. 1510 Schilttorn auf dem Hausruckh. Schillinger pfarr; *1526 Schiltern; 1586 Schiltorn.
-ern-Beiname mit dem Grundwort althochdeutsch skild, mittelhochdeutsch schilt stm. "Schild, Schutz" als althochdeutsch *pî dên Skildarun "bei den Schildmachern, Wappenmalern"; vgl. auch mittelhochdeutsch schildaere stm. Die Mundart hat sekundär einen unechten –ing- Namen gebildet, der schon unter den Belegen des 14. Jh.s. zu finden ist.
Schmidsberg
Gaisedt, Weiler, 1513 Gaysöd; ca. 1580 Gaisöd; 1603 Gaisedt.
Gereihter –öd-Lokalname mit dem Beiwort mittel- hochdeutsch geiz stf. "Ziege".
Moos, Hof, Simplex "Moos" = Sumpf.
Schmidsberg, Einschicht, 13. Jh. Smitzperg; 1363 Sniczperg; ca. 1470 Smidperg; 1513, 1526 Schmitz- perg.
Gefügter –berg-Beiname mit dem Beiwort mittel- hochdeutsch smit stm. "Schmied".
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