Page 301 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Historisches Ortsnamenverzeichnis GEMEINDE
SCHILDORN
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Rentilo aus Rantilo, wohl als spätalthochdeutsch *Rentilinpërg oder mittelhochdeutsch *Rendeln- përc mit Schwund des –n- zur Sprecherleichterung.
Freidling
Freidling, Weiler, 13. Jh. Vreitlinge; ca. 1470 Freyt- ling; 1474 Fridling; 1490 Frey(t)ling; 1513, 1526 Freydling, Freitling; 1580 Freitlinng.
Echter -ing-Beiname mit dem althochdeutschen Personennamen Frîtilo.
Parz, Weiler, 13. Jh. Portz; 13. Jh. Portz; ca. 1325 Hainreich von Porcz; 1363 Partz; ca.1510 Partz auf dem Hausruckh; 1538 Parz.
Von bairisch-mittelhochdeutsch *porze "bewachse- ne Bodenerhebung, kleiner Baum, Reisigbündel, verkrüppeltes Holz".
Rampfen, Weiler, 1470 Rampfen.
Unklare, etymologisch mehrfach deutbare Bildung: 1. Beiname als schwach flektierter Dativ Singular des althochdeutschen Personennamens Rampfo, mittelhochdeutsch *ze dem Rampfen; 2. Lokalname als Dativ Plural von mittelhochdeutsch ramft stm. "Rand, Einfassung, Grenze" als mittelhochdeutsch *an den rampfen "an den Begrenzungen"; 3. Lokal- name zu althochdeutsch Ampfara swf. Oder amp- faro swm., das in OÖ. mittelalterlich neben Åmp- fer, Råmpfer auch als Råmpfen vorkommt und Rumex-Arten wie Ampfer und Sauerampfer, aber auch die Hauswurz bezeichnet, als mittelhoch- deutsch *in der rampfen "in der Gegend mit Amp- fer, Hauswurzen".
Knirzing
Knirzing, Rotte, ca. 1470 Knuerczing; 1490, 1492 Knürtzing; 1513 Knüertzing; 1730 Knirzing.
Wahrscheinlich echter –ing-Beiname mit Umlaut von einem nicht belegten bairisch-althochdeut-
schen Personennamen *Knurtzo, *Knuortzo. Während die ältere mittelalterliche Aussprache die Assimilierung von gn- und –tß- für die Lautfolge – rz- bewahrt, nähern sich die jüngeren mittelalter- lichen Aussprachen mehr und mehr der Schreib- form.
Prüglau, Weiler, 1532 Prüglau; 1603 Priglau.
Gereihter –au-Lokalname mit dem Beiwort bairisch- mittelhochdeutsch prügel "Knüttel", wahrschein- lich im Sinne von "Aulandschaft, wo abgebrochene Äste herumliegen, die als Brennholz gesammelt werden".
Kronawitten
Kronawitten, Rotte
Von mittelhochdeutsch kranewite "Walcholder, Beerenholz". Da wegen der einstigen mittelalter- lichen Aspirierung von anlautendem r- als [hr] in Verbindung mit der Vorsilbe ge-[khr-] galt, blieb in der älteren mittelalterliche Form auch die ursprüngliche Affrikata in Verbindung mit r als [khr-] erhalten.
Litzlham
Berg Hof, Simplex "Berg"
Litzlham, Dorf, 1200-20 Lutzelenhem; 1397 dacz Luczelhaim; ca. 1470 Lüczelhaim; 1497 Lueczlhaim; 1513, 1526 Lützlhaim.
Ursprünglich gefügter –heim-AN mit dem Beiwort mittelhochdeutsch lützel "klein" als mittelhoch- deutsch * î. ze dem lützelen heim, bei Synkope des –en- zur Sprecherleichterung mittelhochdeutsch *Lützelheim, sodass der Name in späterer Zeit als gereiht erscheint. Heute erfolgt in der Ma. volks- etymologische Umdeutung zu Liesl "Elisabeth".
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