Page 27 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Geschichte GEMEINDE
SCHILDORN
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beschließt der Gemeinderat die Gründung eines Straßenausschusses.32
Wie bereits 1921 wird im Sommer 1946 eine neue Bahnstrecke von Ried i. I. nach Mattighofen- Schneegattern ausgesteckt. Die projektierte Trasse führt von Ried die Oberach entlang, kurz vor Kro- nawitten verlässt sie das Oberachtal und führt neben Rendlberg vorbei Richtung Waldzell. Wie schon vor 25 Jahren wird das Projekt nicht ver- wirklicht.
Auch an dem Bahnprojekt Ried – Vöcklamarkt (durch Schildorner Gemeindegebiet) hat die Gemeinde Schildorn Interesse, allerdings will der Gemeinderat finanzielle Leistungen nicht vor Bau- beginn erbringen.33
Bei dem Bau eines Autobusbahnhofes in Ried be- teiligt sich die Gemeinde Schidorn mit einem Zuschuss.34
Die Straßenerhaltung und der Straßenneubau sind in den Gemeinderatssitzungen die ständig wieder- kehrenden Themen. 1955 wird der Neubau der Moserbrücke in Moos notwendig, da sie beim Hochwasser im Juli 1955 weggeschwemmt worden ist und 1956 erfolgt der Neubau der Kronawitter- brücke. Jedes Jahr wird ein anderer Ortschaftsweg ausgebaut: 1956 Freidlinger Straße, 1958 Kematin- ger Gemeindestraße usw. Im Jahr 1957 bestehen innerhalb des Gemeindegebietes 2 km Bezirksstraße und 16 km Gemeindestraße. 1958 beschließt der Gemeinderat die Asphaltierung der Ortsdurchfahrt von Schildorn. Sie soll nach den notwendigen Vor- arbeiten im Jahr 1959 erst 1960 erfolgen.35 Ebenfalls beschlossen wird der Bau einer Kanalisation und einer Kläranlage im Zuge der Straßenarbeiten.
Auf dem Kirchturm wird eine provisorische Ortsbe- leuchtung angebracht, die endgültige Beleuchtung soll erst nach Abschluss der Asphaltierungsarbeiten installiert werden.
Die Straßenerhaltung erfolgt bis 1957 durch Eigen- leistungen (Robot) der Anlieger. Ab diesem Jahr för- dert die Gemeinde die Geldablöse des Robotdiens- tes, um damit den Schottertransport mit Lastkraft- wägen und den Einsatz von Straßenbaumaschinen zu bezahlen.
Aus der Gemeindechronik
Am 14. November 1945 hält die sozialdemokrati- sche Partei in Schildorn ihre konstituierende Nach- kriegsversammlung ab.
Die erste Nachkriegswahl am 25. November 1945 läuft ohne Zwischenfälle ab.
Der Gemeinderat beschließt Anfang 1946 die Auf- lassung des Fonds zur Erbauung eines Volksbades, weil andere Angelegenheiten dringlicher sind (Gemeindewirtschaftsgebäude, Saatgutreinigungs- anlage, Zeugstätte der Feuerwehr usw.). Auch die auf behördliche Anordnung errichtete Rücklage zur Beschaffung eines HJ-Heimes wird aufgelassen.36
Die Gemeinde Pattigham will die 1938 verordnete Umgemeindung der Anwesen Ottenberg 1, 2 und 3 von Pattigham nach Schildorn wieder rückgängig machen. Die betroffenen Bewohner und die Gemeindevertretung von Schildorn sind aber dage- gen.37
Weil die Schülerzahl mittlerweile über 100 liegt, wird die Schulerweiterung am 28. Mai 1946 in Angriff genommen. Wegen der Bauarbeiten beginnt das Schuljahr erst am 16. September.
In der Sitzung vom 16. April 1947 beschließt der Gemeinderat die Einführung einer Vergnügungs- steuer (10% des vorgesehenen Eintrittspreises) und den Ankauf einer Motorspritze zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers.
1949 wird in Schildorn die Hundesteuer (10 S pro Jahr) eingeführt.38
Die Grundstücke längs des Hausruckwaldes liegen über 600 m Seehöhe und sind ertragsarm. Der Gemeinderat beantragt 1952 diesen Teil der Gemeinde beim Finanzamt als Gebirgsbauerngebiet einzustufen. Betroffen sind die Anwesen Wolfers- berg Nr. 1, 2 und 3, St. Kollmann 10 und 21 sowie Schmidsberg 8. Im selben Jahr macht eine Viehseu- che den Bauern schwer zu schaffen. Durch die Sperre der betroffenen Höfe ist die Bewegungsfrei- heit der Einwohner stark eingeschränkt.
Der Gemeinderat beschließt in der Sitzung vom 30. Juni 1954 einstimmig den Ankauf einer neuen Schreibmaschine (7.700 S) für das Gemeindeamt.
Das große Hochwasser in der ersten Juliwoche des
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