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Bruecke_11_2014

24 „Die Kirche ist unser Haus, in das Gott uns jeden Tag aufs Neue einlädt“ Um das vollkommene Glück zu erlangen, muss der Mensch in Gott tief verwurzelt sein. So wie der Baum nicht leben kann, wenn er seine Wurzeln nicht tief in die Erde hinein senkt, soll auch der Mensch den persönlichen Kontakt mit seinem Schöpfer suchen, dem er sein Leben verdankt. Trotz dieser Erfahrung glaubt der Mensch immer öfter, dass er Gott nicht braucht. Die persönliche Karriere, Macht und Geld, entfernen uns immer mehr von der Quelle des Lebens, unserem Schöpfer, und in weiterer Folge von unseren Mitmenschen. Der Vorgänger unseres jetzigen Papstes hat uns in einer seiner Ansprachen am Tag der Jugend sehr eindringlich vor den Konsequenzen einer solchen Einstellung gewarnt: „Die moderne Kultur strebt in manchen Teilen der Erde, insbesondere im Westen, danach, Gott auszuschließen, oder den Glauben als eine Privatsache zu betrachten, die keinen Einfluss auf das gemeinschaftliche Leben hat. Obwohl die Werte, welche der Grundstein einer Gesellschaft – wie das Gefühl für die Würde des Menschen, die Solidarität, das Recht auf Arbeit und Familie bilden – im Evangelium fest verankert sind, muss man leider in gewisser Hinsicht eine Entfernung, eine Abweichung vom Plan Gottes, eine Amnesie, wenn nicht gar eine totale Zurückweisung und Verleugnung des Glaubens als unermesslichen Schatz feststellen. Dadurch droht der Verlust der Identität, die der wahren Natur des Menschen entspricht“. Jeder Mensch, insbesondere die Jugend, muss daher nach der „Freundschaft“ mit Gott streben, seine Worte hören, denn sie ist, wie Papst Benedikt XVI. sagt, „der wahre Weg“ zur Erlösung, und durch Generationen ist uns der Glaube „als Licht, das diesen Weg erhellt“ überliefert. Ebenso ermuntert Papst Franziskus die Menschen, in das Wort Gottes hineinzuhören, darüber Betrachtungen anzustellen, treu und offen für seine „Zeichen“ zu sein und Gottes Plan zu erfüllen. Er baut unser Haus aus lebendigen Steinen, die von seinem Geist erfüllt sind und in das er uns Tag für Tag einlädt. Er streckt uns seine liebende väterliche Hand entgegen, um uns nach einer langen Krankheit oder Krisen in der Familie die Freude am Leben wieder zu wecken. Er gibt unserem Geist neuen Mut, wenn wir vor den Trümmern unserer Träume stehen. Jeder Mensch wird von ihm in seinem Bau als ein „lebendiger Stein“ angenommen. Papst Franziskus ist der Überzeugung, dass ein solches Haus, in dem wir durch „die Gnade der hl. Taufe“ zu lebendigen Steinen geworden sind, welche die Kirche ist. Dies bewirkt, dass wir uns darin sicher und geborgen fühlen, wenn wir uns ihr mit freudigem Herzen zuwenden. Sie ist auf Petrus gebaut, auf seinem Glauben an Dr. Josef Richter Kurat in Linz


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