Page 16 - Brücke 06 2017
P. 16

Maximus Nwolisa Seminarist
Alles wirkliche Leben ist Begegnung, Martin Buber.
Unser Leben ist von Begegnungen geprägt. Wir alle erleben täglich viele Begegnungen mit den Menschen. Diese Begegnungen gesche- hen in der Familie, in der Universität, auf der Straße, am Arbeits- platz, beim Einkaufen in einem Geschäft und an anderen öffentli- chen Plätzen. Man begegnet völlig fremden Menschen, Nachbarn, Freunden oder Kollegen. Der Mensch ist aber oft zu beschäftigt mit sich, dass die meisten dieser Begegnungen für ihn vollkommen be- deutungslos geschehen, dass man sie kaum wahrnimmt.
Aber wie wir diese täglichen Begegnungen wahrnehmen, hat Auswir- kungen auf unseren Umgang mit dem Mitmenschen und letztendlich auf unsere Beziehung zu Gott. Es sind manche Begegnungen, die
uns froh machen, dass wir sie für immer im Gedächtnis bewahren wollen, es sind auch andere, die wir so schnell wie möglich verges- sen wollen. Für mich war der vergangene Sommer eine begegnungs- reiche Zeit. Einige der Highlights dieser Begegnungen waren beim Weltjugendtag und der Fahrschule.
Begegnungen am Weltjugendtag
In Übereinstimmung mit dem Jahr der Barmherzigkeit war das Motto des Weltjugendtages, „Selig sind die Barmherzigen, denn sie wer- den Barmherzigkeit erlangen“ (Matthäus 5,7). Meines Erachtens,
war dies ein bewegender Grund, dass sich die Jugendlichen aus der ganzen Welt einander im Geist dieser Barmherzigkeit begegnet sind. Es ermöglichte sozusagen eine wirklich persönliche Begegnung mit den Menschen unterschiedlichster Kulturen. Viele Leute hatten die Möglichkeit durch Gespräche und Gemeinschaft mit den anderen weit über ihre eigene Kulturen und Rassen hinaus zu blicken. Im Leben ist oft das Problem, dass Angst und Unsicherheit uns stark beeinträchtigen, dass unsere täglichen geschenkten Begegnungen bedeutungslos verlaufen.
Meine Begegnungen während der gemeinsamen Hinreise mit dem „Praytrain“ und vor Ort, beim Übernachten, in der Katechese, bei den Gastfamilien, gemeinsamen Gottesdiensten und Gebeten führten mich zu zahlreichen Entdeckungen, besonders über meine Zukunft als Seelsorger. Einerseits konnte ich die Tränen spüren, die sich hin- ter viel Lächeln verbergen und was viele junge Leute in sich tragen, die auf der Suche sind nach Orientierung in ihrem Leben. Ande- rerseits ermöglichten mir diese Begegnungen die Ausstrahlung der inneren Schönheit der Menschen zu erkennen, die die Kultur, Rasse oder das äußere Aussehen übersteigt.
14
Herzvolle Begegnungen


































































































   14   15   16   17   18