Page 123 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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  Landwirtschaft und Handwerk
GEMEINDE
SCHILDORN
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 [in]begriffen, welche von sehr schlechten Ertrag aber Nutzen sind. Der dritte Theil dieser Wiesengründen unterliegt den Überschwemmungen und füget sich zum öftern bey starken und jählingen Regen, daß die Felder beträchtlich abgetragen, die Wiesen hingegen ange- schüttet und manchmal gar auf eine Zeitlang strecken- weis verwüstet werden.
In dieser Gemeinde sind ungefähr 6 Bauern, die ziemli- chermassen bemittelt sind und gut stehen. Die übrigen aber sind theils besser, größtentheils aber auch unver- möglicher.
Der Viehzügel (=Viehzucht) bestehet hierorts ganz in geringen Erfolge, und wird nur jenes gezügelt, was die Unterthanen zu Ersetzung des alt und untauglichen Vie- hes nöthig haben.
Das Getreid so man nach Abzug ihrer Bedürfnissen erübriget, wird nach Ried auf die Wochenmarktschran- nen zum öffentlichen Verkaufe gebracht.
Das Gewerb oder der Nebenverdienst bestehet in dieser Gemeinde hauptsächlich in dem Feldbau, die Klein- häusler und Häusler hingegen suchen sich meistens durch Flachsspinnen und Taglöhnerarbeiten zu ernäh- ren und fortzubringen.
Ähnliches findet sich in der Beschreibung der Kata- stralgemeinde St. Kollmann, wo noch ergänzt wird2: Die darin befindlichen Professionisten (=Hand- werker), deren sehr wenige sind, ernähren sich mit der Handtierung.
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Die Gemeinde St. Kollmann ist rings herum mit lauter schlech- ten Wegen und Straßen verse- hen, müssen also die dasigen Unterthanen ihr weniges was sie zu verhandeln haben mit harter Mühe und Unkosten theils nach Ried und theils nach Frankenburg et cet lie- fern, welches also Ursach ist, daß sie ihr Vorhandtenes härter an Mann bringen können. Ist auch das Getreid nicht so mehl- reich, um diese Gegend, wie bey andern Gründen.
 






















































































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