Page 122 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
P. 122

 10
GEMEINDE
SCHILDORN Landwirtschaft und Handwerk
   Landwirtschaft und Handwerk
   Die Landwirtschaft war bis nach dem 2. Weltkrieg die wirtschaftliche Basis der Bevölkerung von Schil- dorn.
Die Rahmenbedingungen dafür werden durch geo- grafische Lage und Klima vorgegeben. Aus dem Jahr 1787, einer Zeit vor der Erfindung des Kunst- düngers und der Mechanisierung, gibt es eine Beschreibung der wirtschaftlichen Lage der Kata- stralgemeinde Schildorn1:
Diese Gemeinde liegt wenig flach, sondern meistens bergig jedoch von unbedeutender Höhe. Die Feldgründe sind fast zur Hälfte naß, ... auch laimig, speer, und in manchen Orten steinig. Jene Gründe, so man unter die besten dieser Gemeinde zählen könnte, werden unge- fähr 100 Joch ausmachen, jedoch sind diese, und alle
übrigen nur dem Weizen-, Korn-, Gerstenlinß- und Haberbau angemessen.
Zur Bedüngung dieser Gründe wär zwar in der Hälfte dieser Gemeinde Mörgel vorhanden, weil solcher aber auf beträchtliche Unkosten zu stehen kommet, so kann sich nicht jeder Unterthan damit versehen. Der blaue Mörgel aber, so alda am meisten vorfindig ist, wird auf die Kleeäcker gebracht.
Der [Regen]Schauer, die Reife und Schneedrücke sind dieser Gemeinde nicht sehr schädlich als der sogenante Mehltau. Dann wächst auf diesen Gründen vieles Unkraut, als Wildrüben, Kloff und Schwindel, welche sehr hart auszurotten und zu vertilgen wären; übrigens sind die bergig und nassen Gründe hart zu bearbeiten.
Die Wiesengründe liegen meistens flach, davon werden ungefähr bey 20 Joch zu wässern seyn, hingegen wer- den auch sehr wenige gedünget, weil der Dung den Feldgründen nothwendiger ist. Unter den Wiesen sind 34 Joch Feldanger und bey 20 Joch Hutweiden
 — 122 —























































































   120   121   122   123   124