Page 31 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2022
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Sozialpraktikum bei den Elisabethinen
Als ich Anfang Jänner mein Sozialpraktikum im Krankenhaus der Elisabethinen begann, wusste ich noch nicht, ob ich überhaupt für die Arbeit mit kranken Menschen gemacht bin. Aber Dank vieler freund- licher Kolleg*innen und einer guten Einführung in den Arbeitsalltag, konnte ich nach wenigen Tagen selbstständig meinen Dienst versehen, obwohl ich zugeben muss, dass ich anfangs kleine Schwierigkeiten mit der Orientierung gehabt habe.
Ich wurde dem zentralen Transportdienst zugewiesen und durfte dadurch das ganze Krankenhaus und auch große Teile des Personals kennenlernen. Meine Aufgabe bestand darin, die Patient*innen mittels Rollstuhl oder im Bett liegend, zu den verschiedenen Untersuchungen oder Behandlungen zu bringen oder von dort wieder zurück auf ihr Zimmer. Auch durfte ich gelegentlich Medikamente oder Blutproben zu ihren Bestimmungsorten bringen.
Bei diesen Tätigkeiten konnte ich viele Gespräche vor allem mit Patient*innen führen. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir uns oft wegen Kleinigkeiten sorgen oder ärgern, dabei aber manchmal übersehen,
wie wenig selbstverständlich grundlegende Voraussetzungen unseres Lebens sind. Arthur Schopenhauer hat einmal gesagt: „Gesundheit
ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Nach meinem Sozialpraktikum kann ich dieser Aussage sehr zustimmen.
Auch habe ich gemerkt, dass in Zeiten der Krankheit der Glaube eine förderliche Kraftquelle sein kann und wie wichtig es ist, dass Men- schen in Not jemanden haben, der zuhört und auf Sorgen und Ängste eingeht.
Ich wurde dank des Praktikums daran erinnert, dass nichts ewig währt und unsere Zeit auf Erden begrenzt ist. Deswegen habe ich mir vorge- nommen, zukünftig in meinem Alltag Gelegenheiten beim Schopf zu packen.
Persönlich konnte ich mir viel aus dem Sozialpraktikum mitnehmen. Dankbar bin ich für die Erfahrungen, die ich in den fünf Wochen ge- sammelt habe. Dazu gehört auch, dass ein großer Teil der Gesundheit in den eigenen Händen liegt und Vorsicht besser als Nachsicht ist.
Sehr passend empfand ich, dass mein letzter Praktikumstag der 11. Februar war, an dem der Welttag der Kranken begangen wird.
David Karer
Seminarist
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