Page 30 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2022
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 Mag.
Klemens Langeder Seminarist
Dieser Satz aus der Regel des Heiligen Benedikts hat mich in den letzten zehn Jahren begleitet und steht mir nun auch durch meine Diakonenweihe vor Augen. Zu Beginn stand eine starke emotional- geistige Erfahrung, die mich diesen Satz nicht mehr vergessen ließ. Mit den Jahren wurde es immer weniger emotional, dafür drang der Gehalt immer mehr in den Vordergrund. Sie alle werden diese Erfah- rung kennen. Sei es in Beziehungen, persönlich wichtigen Themen oder anderen Bereichen im Leben. Bei mir war es eine Entwicklung, dieser Liebe zu Christus, immer mehr einen konkreten Niederschlag im täglichen Leben zu geben.
Mit Blick auf meine Diakonenweihe, die am Pfingstmontag im Mariendom in Linz stattgefunden hat, erhält dieser Satz eine neue Bedeutung: In der Liebe zu Christus zu wachsen, soll nun mein ganzes Leben prägen.
Mein Diakonatsjahr werde ich in der Pfarre St. Georgen im Attergau verbringen. Dabei habe ich die Chance, diese Liebe im Dienst an den Menschen zu leben und die kleinen und großen Gelegenheiten zu nutzen, diesen Satz ein Stück weiter Realität werden zu lassen: bei verschiedenen sozial-karitativen Diensten, bei der Assistenz in der Eucharistie und der Feier von Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen.
Die Liebe zu Christus verwirklicht sich in den mir aufgetragenen Diensten, aber auch im persön- lichen Kontakt zu Christus. Ein Vorbild für mich in dieser Hinsicht ist Charles de Foucauld, der von Papst Franziskus am 15. Mai 2022 heiligge- sprochen wurde. Er war ein französischer Soldat, der sich nach einigen Stationen in seinem Leben in Algerien niedergelassen hat. Dort verbrachte
er seine Zeit im Gebet in einer einfachen Hütte und im Dienst an den dortigen Menschen. Im- mer wieder besuchte er Dörfer und brachte den Menschen Nahrungsmittel und Medikamente.
Für mein Diakonatsjahr gibt mir der Selige Charles de Faucald einige Impulse mit: Er war ein „Täter des Wortes“ (Jak 1,22) mit einer scheinbar unbändigen Sehnsucht, die Liebe zu Christus immer mehr im eigenen Leben zu verwirklichen.
Von dieser Sehnsucht auch immer mehr ergriffen zu werden, das wünsche ich uns allen!
„Der Liebe zu Christus nichts vorziehen!“
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