Page 2 - ACI Zeitung 2020/21
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 EIN ABARTH IST ETWAS BESONDERES!
Abarth – Wirklich mehr als nur eine Marke?
Liebe Leserinnen und Leser, betrachten wir die Sachlage doch einmal ganz nüch­ tern: zugegeben, in einer Zeitschrift für Abarthis­
ti wohl ein schwieriges Anliegen. Versuchen wir es dennoch und stellen uns die Frage, ob ein Abarth wirklich mehr als nur ein Fiat 500 mit mehr Leistung und adäquaten Bauteilen ist. Beinahe jede Auto­ marke hat ja ihre eigene Geschichte (und Erfolgs­ erlebnisse) zu erzählen.
Holen wir doch dafür etwas
weiter aus: Fakt ist – die glor­ reichen Motorsportzeiten mit in­ ternationaler Reichweite a la Carlo Abarth sind vorbei und auch die Marke Abarth war jahrzehntelang von der Bildfäche der Relevanz ver­ schwunden. Dennoch gelang 2008 ein „Comeback“ und die steigenden Zulassungszahlen beweisen: Es gibt einen Markt für die kleinen Boliden aus dem Hause Fiat. Doch was un­ terscheidet uns Abarthfahrer denn nun überhaupt von den Fans ande­ rer Automarken?
Nun – fangen wir damit an, dass man wirklich überdurchschnittlich oft auf das Fahrzeug angesprochen wird, ganz egal, ob man es optisch auf­ fällig optimiert hat, oder es sich im Ursprungszustand befindet – Auf­ sehen erregt es irgendwie immer. Auch wenn man (aus subjektiver Er­ fahrung) zumeist von der Generation meines Vaters (50+) angesprochen wird, die selbst noch die Glanzleis­ tungen der Marke Abarth miterlebt hat und dann ganz ehrfürchtig
gefragt wird „Ist
ein Abarth?“ oder „Gibt es Abarth jetzt wieder als Automarke?“, so hat die Marke nicht all ihre Glorie und Ruhm vergangener Zeiten ein­ gebüßt. Noch etwas fällt auf – die Leute sind nicht neidisch, ganz im Gegenteil, der Marke wird mit auf­ richtigem, teils kindlichem Inter­ esse begegnet. Doch damit nicht genug, selten spricht es einer aus, aber der Kauf eines Abarths ist wie der Einkauf in eine kleine Gemein­
schaft Vertrauter, eine Eintrittskarte in eine ge­ heime Welt. Es scheint völlig normal zu sein, andere Abarthfahrer auf einem Parkplatz mitten in der Nacht an­ zusprechen, sich dann eine Stunde über Verän­ derungen am Auto und Gott und die Welt zu unterhalten und dann einfach wieder seiner Wege zu gehen – aller­ dings nicht ohne seine Telefonnummern zuvor ausgetauscht zu haben – man könnte ja mal eine Ausfahrt zusammen ma­
chen...
Ist euch schon mal aufgefallen, dass sich Abarthfahrer dauernd auf der Straße grüßen? Warum eigent­ lich? Klar, Busfahrer und gerade auch die Biker tun das auch, aber alleine der Umstand, dass man sich als Abarthbesitzer sich so freut, auf einen anderen Abarth zu treffen, zeigt, in welch euphorischer Ge­ meinschaft man sich befindet und wie sehr man sich einer Marke zuge­ hörig fühlt.
Meine Antwort und subjektive Mei­ nung zur Frage der Überschrift lau­ tet also: Ja, ein Abarth ist etwas Be­ sonderes, wenn auch nicht wegen seiner Beschleunigung oder Leis­ tung. Sondern vielmehr deswegen, was er mit den Leuten und auch seinem Besitzer macht, wegen den Emotionen, die er auslöst und der Freude, die er bereitet. Umso schö­ ner kann es nur sein, auf „Gleichge­ sinnte“ zu treffen.
Maximilian Leutgöb
        das
wirklich
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