Page 14 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE SCHILDORN Geschichte
  "Der 14. Juni 1889 war für die Gemeinde Schil- dorn ein großer Unglückstag. Um 1 Uhr mittags brach ein Gewitter los, welches von einem so heftigen Hagelschlag begleitet war, wie es selbst ältere Leute niemals gesehen haben. Eine Viertelstunde lang prasselten die Schlossen nie- der, zerschlugen Dächer, verwüsteten sämtli- ches Getreide und Futter und richteten an den Bäumen solche Verheerungen an, dass nicht bloß für heuer, sondern auch für kommendes Jahr keine Baumfrucht zu erwarten ist. Am anderen Tage noch lagen ganze Haufen von Hagelkörnern in den Wiesen und im Getreide.
Man kann die Größe der Verwüstung denken, wenn man erwägt, dass Schlossen in der Länge von 3, ja sogar bis zu 5 Centimeter in ungeheu- rer Menge fielen. Es ist ein trauriger Anblick, welchen die verwüsteten Felder und Wiesen dar- bieten und man kann sich den Jammer der so schwer Geschädigten vorstellen. Da ja über- haupt für den Bauer schlimme Zeiten sind, so fällt ein solches Unglück noch mehr ins Gewicht."7 Aus Waldzell wird dazu gemeldet, dass sogar Hühner vom Hagel erschlagen wor- den sind.
  Schildorn im 20. Jahrhundert (1. Weltkrieg)
  war dies ein Anlass, ihr das Luftschiff in seiner Wirklichkeit vorzuführen. Die Schulkinder hat- ten auch das größte Interesse und schauten dem Schiffe zu, so lange es sichtbar war, zumal ihnen vom Herrn Schulleiter die nötigen Anlei- tungen dazu gegeben waren. In kurzer Zeit bereits das zweite Luftschiff in unserer Nähe." steht in einer Rieder Zeitung.10
1911 stellt Josef Zweimüller, Mühlen- und Säge- werksbesitzer in Aigen, zur Beleuchtung seines Hauses eine Dynamomaschine ein und lässt 34 Lich- ter anbringen.8
Bei der Stelzhamer-Denkmal-Enthüllungfeier am 25.
Mai 1911 sind unter den 1100 Teilnehmern und 234
Goldhauben auch Vertreter aus Schildorn. "Die
Landlertänze der Schildorner und Waldzeller fin-
den ebenso wie alle Vorführungen den reichen Bei-
fall aller Zuschauer." Unter den Ehrengästen wer-
den der Vortragende Feitzinger aus Schildorn und
Aus weiteren kriegswirtschaftlichen Überlegungen werden in Oberösterreich sieben Feiertage aufge- hoben: Mariä Lichtmeß, Mariä Verkündigung,
der Abgeordnete Diermaier (ehem. Bürgermeister
von Schildorn) angeführt.9 Mariä Geburt, Ostermontag, Pfingstmontag, Feste
Der Krieg beeinflusst und beeinträchtigt das wirt- schaftliche und soziale Leben in der Gemeinde. Die
des hl. Leopold und hl. Stephanus.11
11. November 1918: Kaiser Karl dankt ab.
kriegswirtschaftlichen Maßnahmen gehen bis zur 12. November 1918: Ausrufung der Republik Deutsch-
Festsetzung des Mostkonsums (von Mai bis Oktober 2 Liter pro Tag für über 14-jährige). Gefangene und Flüchtlinge sind in der Gemeinde einquartiert.
österreich in Wien. Diese politisch so wichtigen Ereignisse zeigen in Schildorn keine Auswirkungen.
Nachdem zu Jahresbeginn 1918 in Schildorn eine Diphterieepidemie schon Opfer gefordert hat, fallen der Grippe zu Jahresende 1918 und Jänner 1919 mindestens 11 Personen zum Opfer.12
Im Juli 1919 stirbt im Garnisonsspital Linz Georg Schwandner an einem im Krieg zugezogenen Lei- den. Er stammt aus einer Arbeiterfamilie und hat 1904 an der Pilgerreise nach Jerusalem teilgenom- men (Nr. 370). Er hat sich das Geld dafür eisern zusammengespart um daran teilnehmen zu
 "Am 20. Februar 1918 12 Uhr mittags, brachte ein Surren in der Luft unser stilles Dörflein in Bewegung. Gar bald sah man die Ursache die- ses Brummens: Ein mächtiges Luftschiff (Zep- pelin) kam ganz in unsere Nähe. Wahrschein- lich ein reichsdeutsches Luftschiff – Richtung war ja von Bayern gegen Gmunden, Steyr. Lange Zeit konnte es beobachtet werden. Für die gera- de zum Unterricht versammelte Schuljugend
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