Page 110 - Heimatbuch der Gemeinde Schildorn
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GEMEINDE SCHILDORN Gewerbe
   Das Gewerbe in Schildorn
Raiffeisenbank
Schildorn 49
10.000 Kronen mussten gegeben werden, um 1 neuen Schilling zu erhalten. Der Anschluss Öster- reichs an Deutschland im Jahre 1938 brachte einen Währungswechsel von Schilling auf Reichsmark. Der Umtausch erfolgte im Verhältnis 3:2 (3 Schilling = 2 Reichsmark). Nach der Reichsmark wurde 1945 Schilling und Groschen wieder die Währung in Österreich. Nach einer Abwertung des Schillings 1947 um zwei Drittel konnte erst eine Stabilität erreicht werden. Nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union verabschiedete sich Ende des Jahres 2001 der Schilling, der Euro hielt Einzug und kann seither in vielen europäischen Ländern als Zahlungsmittel verwendet werden.
So wie die Menschheit im Laufe der Jahre eine Auf- wärtsentwicklung erfuhr, wuchs auch das heimi- sche Geldinstitut und wurde zu einem achtbaren Wirtschaftsfaktor. In der Generalversammlung vom 31.8.1941 wurde die Änderung des Firmenna- mens auf "Raiffeisenkasse Schildorn registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung" beschlossen. Durch die stetige Ausweitung des Geschäftsumfanges haben sich auch die räum- lichen Verhältnisse im Laufe der Zeit geändert und verbessert. Von der Gründung bis 1914 war das Kas- senlokal im Pfarrhof, von 1915 bis 1931 im alten Gemeindehaus, von 1932 bis 1954 im Haus des ehe- maligen Buch- und Kassenführers Johann Dirmaier und ab 1955 in zwei gemieteten Räumen des Gemeindehauses. Am 11.9.1976 war es dann end- lich soweit: Die Bevölkerung von Schildorn feierte
   Im Jahre 1892, als man mit dem Bau der Transsibiri- schen Eisenbahn begann und Henry Ford sein erstes Auto konstruierte, im selben Jahr wurde auch am 18.12.1892 die Gründungs- und zugleich erste Generalversammlung des Vorschusskassenvereins für Schildorn abgehalten. Dieser Vorschusskassen- verein wurde mit Georg Reiter, Toningbauer in Ottenberg, als Obmann, Franz Kirchsteiger, Harrer in Ebersau, als Vorsitzender des Aufsichtsrates und Herrn Pfarrer Anton Angermayer als Buch- und Kassenführer gegründet. Bei dieser Gründungsver- sammlung wurden folgende Bedingungen festge- legt: Der Höchstbetrag für Spareinlagen pro Mit- glied wurde mit 2000 Gulden und der Mindestbe- trag mit 5 Gulden festgelegt. 500 Gulden, in beson- deren Fällen bis 1000 Gulden konnten von einem Mitglied als Darlehen genommen werden.
Die Dienste des Vorschusskassenvereins konnten an Sonntagvormittagen nach dem Gottesdienst in Anspruch genommen werden. Bald nach der Grün- dung des Vorschusskassenvereins erfolgte die Änderung der Währung von Gulden auf Kronen. Der Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 und die durch Versorgungsschwierigkeiten rapide Preiserhöhung 1919/1920 brachte eine Flut von Kleingeldscheinen, das sogenannte Notgeld, in Umlauf. Auch die Gemeinde Schildorn gab Notgeld heraus. Der Übergang von der Kronen- zur Schil- lingwährung 1925 festigte die Geldverhältnisse.
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