Page 12 - Unsere Brücke / Dezember 2022 bis Juni 2023
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  Mag.
Andreas Reumayr Leiter der Missions- stelle der Diözese Linz www.dioezese-linz.at/ missionsstelle
Die Missionsstelle der Diözese Linz – Brücke zwischen Orts- und Weltkirche
Missionarische Verbundenheit wird in der Diözese Linz schon lange gelebt. So wurde etwa im Zuge der Linzer Diözesansynode (1970-1972) auf Initiative von Weihbischof Alois Wagner und des Priesterrats der Internationale Priesterhilfsdienst der Diözese Linz (IPD) gegründet,
mit dem Ziel, Priestern, Ordensleuten und Katechisten bei der Lebens- haltung und im Bereich der Bildung Unterstützungen zu geben.
Für Missionar*innen aus Oberösterreich wurde der IPD – besonders in der Person des langjährigen Generalvikars und Leiters der Einrichtung Josef Ahammer – beliebte Anlaufstelle während ihrer seltenen Heimat- urlaube, ein Ort offener Gespräche über Freuden und Sorgen in ihrer Missionsarbeit. Im Laufe der Jahre ergingen an den IPD auch immer mehr Anliegen in Form von Projektanträgen.
Im Sommer 2008 errichtete Bischof Ludwig Schwarz die Missionsstelle der Diözese Linz, welche die Agenden des IPD übernahm. Josef Aham- mer blieb als wertvoller Ratgeber im Beirat der neuen Einrichtung bis zu dessen Tod im Jahr 2017.
Der diözesanen Missionsstelle ist es zunächst ein Anliegen, mit unseren Missionar*innen aus Oberösterreich in Beziehung zu sein,
mit ihnen Kontakt zu halten. Dies gelingt durchaus gut und hat zudem dank der neuen Kommunikationsmöglichkeiten (E-Mail, Newsletter, Homepage, WhatsApp,... ) dazu geführt, dass die Missionar*innen
nun vermehrt auch voneinander erfahren, gleichsam zu einer Familie geworden sind. Die Kontaktstelle wird mittlerweile sehr geschätzt – wohl auch, weil die Missionsstelle bei Bedarf unbürokratisch nötige finanzielle Unterstützungen gibt. Schon kleinere Beträge können in den Missionsländern eine große Hilfe darstellen. Aktuell sind es 45 Män- ner und Frauen aus Oberösterreich, welche die Missionsstelle in 23 Ländern begleitet. Darüber hinaus ist sie auch in Kontakt mit einzelnen ehemaligen Missionar*innen, die nach wie vor für Menschen in ihren früheren Einsatzländern engagiert sind.
Bischof Manfred Scheuer verweist gerne auf Johann Baptist Metz, der von einer Kirche, die reale Weltkirche werden will, ohne das Erbe des Judentums und der europäisch abendländischen Geschichte abzu- streifen, die Verwirklichung von zwei Grundzügen des biblischen Erbes fordert: Dass sie im Namen ihrer Sendung Freiheit und Gerech- tigkeit für alle sucht, d. h., dass sie eine Option für die Armen trifft, und dass sie sich als Kultur der Anerkennung der anderen in ihrem Anderssein entfaltet. 1
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1) Johann B. Metz, Zum Begriff der neuen Politischen Theologie 1967-1997, Mainz 1997, 120.






















































































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