Page 11 - Unsere Brücke / Dezember 2022 bis Juni 2023
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Schwestern und Brüdern sind ein Ausdruck der Solidarität und der Sorge um die bedrängten urchrist- lichen Gemeinden.
Kirche bei den Geflüchteten
Die Flüchtlingswellen der letzten
Jahre haben sehr deutlich gezeigt,
dass die Kirche sehr schnell auf
die Not der Geflüchteten reagieren
kann. Im März dieses Jahres wur-
den in Pfarrhöfen und in Privat-
wohnungen von Pfarrangehörigen
hunderte Menschen aus der Ukraine
aufgenommen. Die spontanen
Aufrufe zur Sammlung von Schlaf-
säcken, Betten, Decken und Nah-
rungsmitteln haben Gehör gefunden, wodurch tausende Bedürftige im Kriegsgebiet oder in den Hotspots in den Nachbarländern ver- sorgt werden konnten.
Solche Initiativen – und hunderte andere auch – zeigen, dass die Kirche dort ist, wo sie sein sollte: dort, wo die Menschen Tränen ver- gießen, wo sie ihre Hände zu uns austrecken, weil sie unsere Hände brauchen, um aus der einen oder der anderen Not herausgezogen zu werden. Die Kirche hilft, in scheinbar ausweglosen Situationen.
Die Kirche lebt! Die Kirche ist sehr oft an den richtigen Stellen, auch wenn diese nicht spektakulär zu sein scheinen.
Dort, wo die Kirche nicht nur Rituale feiert, sondern die Freude, die Hoffnung und die Trauer der Menschen teilt, ist sie im Leben der Menschen.
Dort, wo die Kirche nicht nur Traditionen pflegt, sondern auch neue Räume schafft, in denen Menschen ihrer Sehnsucht nach einem er- füllten Leben nachgehen können, ist sie eine Zeugin der Liebe Gottes in der Welt.
Ich habe keine Angst um die Kirche.
Wenn sie dem Auftrag Christi entsprechend zu den Menschen geht, um sie in ihrem Leben zu stärken und sie mit der Botschaft vom Reich Gottes in Beziehung zu bringen, dann findet sie ihren Platz in jeder Gesellschaft, sowohl heute als auch in der Zukunft.
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