Page 25 - Unsere Brücke November 2020
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Erfahrungen aus dem Führerscheinkurs
Wenn wir auf die Schöpfungsgeschichte schauen, wird deutlich, dass der Mensch aufgefordert wird, die gut erschaffene Welt in Ordnung zu halten und sie in seiner alltäglichen Arbeit kreativ zu gestalten. – So sind im Laufe der Menschheitsgeschichte Städte, Geschäfte, schöne Orte und andere Dinge entstanden. Auch Verkehrsmittel hat der Mensch erfunden, damit er Ziele leichter und schneller erreichen kann.
Neben den technologischen Entwicklungen zur Verbesserung des menschlichen Lebens ist der Mensch aufgefordert, seine Aufgabe – sich um die (Um-)Welt zu kümmern – nicht aus den Augen zu verlie- ren und daher Produkte herzustellen, die umweltfreundlich sind.
Valentine Okpalanochikwa Seminarist
 In zunehmendem Maß ist es in der gesellschaftlichen Diskussion, in
den Medien und in sozialen Netzwerken ein hochaktuelles Thema, dass das Klima, die Natur und die Schöpfung Gottes bewahrt werden sollen. Daher gibt es weltweit leiden- schaftliche Appelle, dafür zu sorgen, dass wir Menschen durch unser Handeln die Umwelt nicht weiter zerstören. Einer der häufigsten Vorschläge lautet, dass die öffentlichen Ver- kehrsmittel ausgebaut werden und die Verwendung von privaten Autos stark reduziert werden sollen, damit der Ausstoß von Abgasen reduziert wird.
Schon als Kind und auch als Jugendlicher hatte ich kein großes Interesse, ein Auto zu fah- ren, und ich dachte, dass ich so meinen Beitrag zur Bewahrung der Umwelt leisten kann.
In den Sommerferien bestand in diesem Jahr dann die Möglichkeit, den Führerschein zu machen. Da es auch in der Diözese Linz Orte und Gebiete gibt, die mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind, ist Mobilität wichtig. Um einmal als Seelsorger gut arbeiten zu können, ist ein Führerschein fast unerlässlich.
Nichodemus und ich wurden deshalb bei einer Fahrschule in Linz angemeldet. Und so begann ich am 13. Juli mit einem Schnellkurs, der zwei Wochen dauerte. Kurz darauf legte ich den theoretischen Teil der Prüfung ab und konnte dann mit der Praxis beginnen. Bei den ersten Fahrstunden habe ich schnell gemerkt, dass eine gute Kenntnis der Verkehrs- zeichen zwar super ist, dass es zum Autofahren aber mehr braucht. Zunächst ist es mir schwergefallen, auf viele Dinge gleichzeitig aufmerksam sein zu müssen. Aber wie heißt es in einem Sprichwort? - Aller Anfang ist schwer.
Um mit dem Autofahren zurecht zu kommen, braucht es eben Übung! Auch wenn es in manchen Fahrstunden Momente gab, in denen ich dachte, dass ich nicht weiterfahren möchte, habe ich auch schon erlebt, dass Autofahren wirklich Spaß machen kann. Das hat mir gezeigt, dass auch hier gilt, an einer Sache dran zu bleiben, so wie wir das auch in an- dere Bereichen unseres Lebens tun sollten, die uns wichtig sind.
Autofahren zu können, bedeutet nicht automatisch gleich Umweltzerstörung. Um unserer notwendigen Mobilität gerecht zu werden, müssen wir aber überlegen, welche Fahrten nötig sind und welche Verkehrsmittel wir wählen.
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