Page 12 - Unsere Brücke November 2020
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 Der Virgo-Haufen ist ein Galaxien- Haufen im Stern- bild Virgo, der aus 2.000 Galaxien besteht.
das in diesem Augenblick von diesen Welten jetzt ausgesandt wird, erreicht erst in 500 Millionen Jahren unser Sonnensystem. Sicher gibt es auch dort Planteten, aber gibt es auch dort Leben, vielleicht sogar intelligente Lebensformen?
Der französische Philosoph
Pascal hat schon vor 400 Jahren die Zwiespältigkeit dieser Erfah- rung in seinen „Gedanken“ be- schrieben: Einerseits löst sie die Frage nach dem Menschen aus: „Was ist der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich mit dem Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen Beiden.“ Andererseits er- fasste Pascal bereits die erschre- ckende Abgründigkeit des Alls: „Das ewige Schweigen dieser un- endlichen Räume macht mich schaudern.“
Augustinus nannte zurecht die Natur als das Erste Buch Gottes. Im Unterschied zur Hl. Schrift
ist die Natur ein universales Medium für die Gotteserfahrung. Die ursprünglichsten Religionsformen sind Naturreligionen. Schönheit und Schrecken – in beidem zeigt uns die Natur ein sakrales Gesicht. Welch unglaubliche Aufklärung es war, als diese numinose Natur vor 2500 Jahren von jüdischen Gelehrten als „Schöpfung Gottes“ bezeich- net worden war, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. In der Achsenzeit der Menschheit wurde die Natur in einem bislang unbe- kannten Ausmaß entzaubert: sie war „nur mehr“ Schöpfung, nicht mehr selbst göttlich. Aber erst dadurch war es möglich, dass der Mensch sich aus der bannenden Macht der Natur ein Stück lösen konnte. Nun kann der Mensch direkt an den Schöpfer die Frage stellen: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5)
Die biblischen Schöpfungserzählungen sind geniale Dichtungen.
Sie schufen aus der heidnischen numinosen Naturverehrung einen Schöpfungsglauben, in der nun der eine Gott selbst als Schöpfer und
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