Page 19 - Brücke 11 2018
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   Situationen, seien sie auch noch so
schwierig, eine neue Perspektive
einnehmen lässt. Auf diesem grund-
legenden Menschenbild aufbauend
sollen Studierende aber auch fit für
die Zukunft und den Arbeitsmarkt
gemacht werden. Sie sollen Manager
des Wandels werden. Manager zu sein,
bedeutet selbst zu gestalten und nicht
über sich ergehen zu lassen. Manager des Wandels zu sein, bedeutet, den Wandel nicht
als mir gegenüberstehende, unberührbare Größe zu verstehen, sondern als Gestaltungselement, an dem ich mich als Person beteiligen kann.
Wir leben in der Zeit des schnellen Wandels und die Zukunft ist nicht vorhersehbar. Arbeitsplätze konturieren sich ständig neu, Pfarr- gemeinden sollen neu gedacht werden und ob es die „guten, alten“ Jobs auch in Zukunft gibt, ist ungewiss. Doch wer um sein Potential weiß und den eigenen Kompass genordet hält, findet sich in Um- strukturierungen gut zurecht. Wer seine eigenen Qualitäten kennt und wertschätzt, kann den Zeiten des Umbruchs auch etwas Positives abgewinnen. Denn Zeiten des Umbruchs sind auch Zeiten des Auf- bruchs, die es erlauben, Gewohntes und Altes leichter hinter sich zu lassen. So deutet Papst Franziskus im Schreiben Veritatis Gaudium die Stimmung des Wandels als neue Phase der Sendung der Kirche: „Die Gelegenheit ist günstig, um mit überlegter und prophetischer Entschlossenheit eine Neubelebung der kirchlichen Studien auf allen Ebenen zu fördern, und zwar im Zusammenhang mit der neuen Phase der Sendung der Kirche, die durch das Zeugnis der Freude gekenn- zeichnet ist, die aus der Begegnung mit Jesus und der Verkündigung seines Evangeliums erwächst (...)“
Diese Gelegenheit wollen auch wir im Projekt aufgreifen und aktiv
an der Neubelebung der kirchlichen Studien mitwirken. Der einzel- ne Mensch ist das Zentrum der Studien. Der Mensch, der um seine Gefühle, seinen Glauben und sein Wissen weiß, kurz: der sich selbst kennt, geht anders durch die Welt und durch das Studium, als der, der sich fremd bleibt.
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