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 4. Merkmal: missionarische Formung
Die in der neuen Ratio unterstrichene Notwendigkeit der missio- narischen Formung ist eine Konsequenz aus der Sendung Christi, an welcher der Priester Anteil hat und auch eine natürliche Folge der Gemeinschaft. Wenn kirchliche Gemeinschaft Communio im Dreifaltigen Gott ist, bezeugt sie schon als solche die trinitarische Liebe Gottes und fasziniert die Menschen, die mit ihr in Berüh- rung kommen, gemäß dem Wort Jesu „Alle sollen eins sein..., damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17,21). So „ist die Ausbildung selbstverständlich missionarisch geprägt.“
Eine ständige, ganzheitliche, gemeinschaftliche und missiona- rische Formung der Priester ist eine herausfordernde und zugleich faszinierende Aufgabe, für die es sich auf jeden Fall lohnt, viel zu investieren!
1) Kongregation für den Klerus: Das Geschenk der Berufung zum Priestertum. Ratio Fun- damentalis Institutionis Sacerdotalis (8. Dezember 2016), hrsg. vom Sekretariat der Deut- schen Bischofskonferenz, Bonn 2017 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 209).
2) Ratio Fundamentalis, Einleitung 3. Die weiteren Zitate stammen, sofern nicht anders angegeben, ebenfalls aus Punkt 3. der Einleitung.
3) Vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen Gentium Art. 1. 4) Papst Johannes Paul II spricht um die Jahrtausendwende von der Notwendigkeit einer „Spiritualität der Gemeinschaft“ (Novo millennio ineunte, Art. 43). Papst Franziskus spricht von der „Mystik des Wir“ bzw. „Mystik des Miteinander“ (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium Art. 87 bzw. 272).
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