Page 9 - Brücke 11 2017
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 Jubiläumsjahr kommen in einem Interview mit Mag. Martin Komarek zum Ausdruck. Wo Barmherzigkeit im Sakrament der Versöhnung mit Vorträgen und einer Zeit der Anbetung in der eigenen Lebenssituation geschenkt und erfahren wurde, zeigen viele Beispiele. Auf den Bereich des Gebetes und der inneren Be- ziehung zu Gott weisen der Barmherzigkeits- rosenkranz oder das Bild der Barmherzigkeit von der Ordensschwester Faustina Kowalski hin. In ähnlicher Weise ermöglichen auch
die Erfahrungen und Wahrnehmungen von weiteren Seelsorgern in Gefängnissen einen konkreten und vielschichtigen Einblick in einzelne Lebenssituationen.
Insgesamt zeigen diese Perspektiven in Bezug auf die Barmherzigkeit viele Möglichkeiten der persönlichen Begegnung mit mir selbst, meinem Nächsten und mit Gott. Aus den eigenen Überlegen und dem Sich-Sammeln im Gebet wird Barmherzigkeit konkret im persönlichen Verhalten und Tun in der jeweiligen Situation sichtbar. Viele Beispiele aus der praktischen Seelsorge von einzelnen Gesten, Worten und konkreten Unterstüt- zungen unterstreichen die aus dem jeweiligen Glaubensleben im Alltag und im jeweiligen Lebensumfeld sichtbar gewordene Barmher- zigkeit. Diese steht im Kontext der Barmher- zigkeit Gottes, welche jeder Mensch oft auch unbewusst in der hingebenden Liebe immer wieder erfahren kann. Ein solches Geschenk gibt Mut, Ansporn und Einsicht, jenes in der Begegnung und Beziehung zu den einzelnen Mitmenschen weiterzugeben.
Für mich persönlich wurden in dieser interes- santen Arbeit viele Perspektiven zum Thema Barmherzigkeit deutlich und neu ins Blick- feld gerückt. So konnten bereits im eigenen Leben erfahrene Aspekte vertieft und ein jeweiliger neuer Zugang gefunden werden.































































































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