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3 Altarplatte. Neu sind auch Ambo und Priestersitz. Der Ambo ist der Ort, an dem das Wort Gottes vorgetragen wird: die stehenden Teile sind in Form eines „X“ (griechisch für „CHI“) gestaltet. Dieser griechische Buchstabe gehört zu den Anfangsbuchstaben des Wortes Christos und steht für die Gegenwart Christi im Wort. Der Priestersitz symbolisiert eine sitzende Gestalt und will darauf verweisen, dass den eigentlichen Vorsitz in der Liturgie Christus hat. Josef Bauer hat zudem für das Priesterseminar einen künstlerischen Baustein geschaffen, der dort käuflich erworben werden kann. Die künstlerische Gestaltung – insbesondere der Altar – fällt auf, ohne aus dem historischen Ensemble herauszufallen. Das Wort „UND“ steht nun im Raum. Dieses Bindewort „Und“ eröffnet einen breiten Interpretationsrahmen für die Betrachter/innen: Die Grammatik Gottes ist das Verbindende, nicht das Ausschließende: Gott und Mensch, Himmel und Erde, Glaube und Leben. Wenn Christen in der Liturgie darum bitten, dass ihr Herz für Menschen in Not geöffnet werde, so fragt dieses „UND“ nach den Konsequenzen im Alltag. Das „UND“ in Form einer Wortskulptur deutet eine Antwort an: die Flüchtlinge – und wir. Das „UND“ von Josef Bauer endet damit nicht an den Pforten der Kirche, es kann über den Raum hinaus seine Wirkung entfalten.


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