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23 nung wird empfohlen, wo im Leben Mauern abgebaut werden können, oder zumindest eine neue Tür wieder geöffnet wird. Der Brauch der Heiligen Pforte erinnert auch an die frühchristliche Praxis, wonach Neu- Christen die Kirchenschwelle erst nach Erfüllung der Aufnahmebedingungen überschreiten durften. Es geht dabei sehr stark um das Ermöglichen von Neuanfängen, dass wir die Hand wieder ausstrecken, auch wenn es sehr schwer fällt. Vielleicht weil andere es sollten, vielleicht weil ich Angst habe, dass ich ausgelacht werden, vielleicht weil ich nicht mehr will, … Vielleicht ist es aber doch besser, Versöhnung zu suchen, weil unversöhntes Leben sehr mühsam wird und uns verbittert. Barmherzig sein kann auch heißen, neue Anfänge wieder ermöglichen und zulassen, wie es der barmherzige Vater uns vorlebt. Er verliert dadurch nicht an Achtung oder Respekt. Heilige Pforten nicht nur in Rom Papst Franziskus möchte eine weite Verbreitung des Glaubens. Das Wort Gottes soll zu den Menschen kommen und die Kirche soll zu den Menschen gehen. Die Kirche als Ganze soll eine Pforte der Barmherzigkeit werden, die Neuanfänge ermöglicht und zur Versöhnung beiträgt. So ist das kommende Jahr ein großer Auftrag für die Kirche in ihrer Verkündigung der frohen Botschaft. Dass es nicht nur in Rom Heilige Pforten gibt gehört wohl auch zum Konzept unseres Papstes, der den Ortskirchen mehr Verantwortung überträgt. Papst Franziskus hat die katholische Kirche aufgefordert, sich stärker mit den neuen Herausforderungen der Gegenwart auseinanderzusetzen. Es gelte, „in dieser Zeit großer epochaler Und die Sonne wird nach der Ruhe des Winters alles zum Neuanfang führen. Eis und Kälte werden vergehen. Der Faszination des Winters wird folgen die Kraft und die Pracht des keimenden Frühlings, bevor die Fülle des Sommers hinführt zur Reife und Ernte der herbstlichen Tage.


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