Page 3 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2022
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 Liebe Leserinnen und Leser unserer Seminarzeitschrift!
„Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen“ (Mk 1,17), rief Jesus damals einigen Fischern am See Gennesareth zu, die er in seiner Nachfolgegemeinschaft haben wollte. Später sandte er sie aus, damit sie den Menschen das Evangelium verkünden, sich ihnen heilsam zuwenden und ihnen die Nähe Gottes zusagen.
In den vergangenen Wochen waren in mehreren kirchlichen Medien Ar- tikel zu lesen, die sich mit der Frage beschäftigten „Braucht das Christen- tum Priester?“ In der Beantwortung dieser Frage wurde und wird von Theolog*innen darauf verwiesen, dass das christliche Priestertum, so wie es heute besteht, erst später entstanden sei und dass es keine Priester brauche. Während dies bei so manchen freudige Beifallsstürme auslöst, verärgert oder verletzt das andere. Wieder andere sind von solchen Diskussionen irritiert, wie Anfragen an mich aus der letzten Zeit zeigen.
Offenkundig ist in unserer Kirche das Weihesakrament nicht mehr für alle
selbstverständlich. Dies kann man nun bedauern und beweinen, das hilft
aber nicht weiter. Besser ist es, die Herausforderung anzunehmen und den Menschen von heute die Sinnhaftigkeit des Weihesakramentes neu zu erschließen. In der vorliegenden Ausgabe unserer Semi- narzeitschrift „unsere brücke“ wollen wir in Fortführung des Themas „Berufung leben“, dem wir uns in der ersten Ausgabe dieses Studienjahres in allgemeiner Weise gewidmet haben, diesmal in besonderer Weise der Berufung zum Priester nachgehen.
Bischof Manfred Scheuer hat dazu einen Artikel beigesteuert, in dem er seine Antwort auf die Frage „Brauchen wir Priester?“ gibt. Der Pastoralpsychologe Christoph Jacobs beschreibt priesterliche Lebensexistenz in der Leidenschaft für Gemeinschaft und dem Dienst an den Menschen. Und unser Priesterseelsorger P. Klaus Schweiggl SJ sieht das Gespräch mit dem Gekreuzigten als wichtige Grund- lage für ein Leben in der Nachfolge Jesu als Priester.
Als besonders wertvoll empfinde ich die Beiträge einiger Priestern unserer Diözese, die sie zur Frage geschrieben haben „Warum ich gerne Priester bin?“ Sicher sind die Anforderungen an den Priesterberuf heute und die zeitliche Belastung oftmals sehr hoch. Dennoch ist in den Artikeln spürbar, mit wieviel Idealismus, mit welch hohem Engagement und Einsatz viele Priester in unserer Diözese ihren Dienst tun und darin Sinn und auch Freude erleben. Herzlichen Dank für diese wertvollen Beiträge.
Ich gebe zu, dass es als Regens und Verantwortlicher für die Berufungspastoral angesichts von spürbarer Ablehnung gegenüber diesem Thema im Moment nicht leicht ist, kirchliche und geistliche Berufungen zu bewerben. Ich möchte es aber weiterhin versuchen, positiv von Berufung zu sprechen und davon, dass es schön und erfüllend ist, sein Christsein zu leben und für die Kirche und in der Kirche zu arbeiten.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse an der Priesterausbildung in unserer Diözese und bitte Sie Ihren Bei- trag zu leisten, dass positiv über kirchliche Berufe gesprochen wird, auch über Priesterberufe.
Im Namen der Seminargemeinschaft wünsche ich Ihnen Freude beim Lesen!
Michael Münzner michael.muenzner@dioezese-linz.at
Aufgrund der neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen möchten wir darauf hinweisen, dass Sie die Zusendung „unserer brücke“ jederzeit per Mail an „priesterseminar@dioezese-linz.at“ beenden können.
 Mag. Michael Münzner Regens
 




















































































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