Page 21 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2022
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 Ich würde es wagen mit Liebe bzw. Verliebtheit zu erklären. Die Liebenden bzw. Verliebten machen oft Dinge, die sie vorher für un- möglich halten. Dabei denken sie kaum daran, was sie geopfert bzw. versäumt hätten, nur weil die Liebe so groß ist. Im übertragenen Sinne ist derjenige ein unglücklicher Priester, der sich nicht in seinen Beruf als Priester verliebt hat. Der sudert nur herum, was ihm nicht passt, im Gegensatz zu Liebenden und Verliebten, die sich nur anmerken lassen, was passt und was sie glücklich macht. Dieses Glück bzw. Unglück überträgt natürlich jener Priester bewusst oder unbewusst auf die Pfarrbevölkerung.
Ein paar Rückmeldungen und Komplimente zeigen, dass die Pfarr- bevölkerung mein Glück und meine Begeisterung als Priester teilen. Zum Beispiel, als mir eine alte Dame, der ich auf der Straße in Steyr- Tabor begegnete, sagte: „Ich freue mich auf den Sonntag zum wieder Auftanken.“ Oder als eine Oma, die neulich am Gründonnerstag in den Gottesdienst mit einer Enkelin kam, erzählte: „Nach dem Gottes- dienst sagte mir meine Enkelin, ‚Oma, heute war der Hl. Geist da.‘“ Solche Anmerkungen ermutigen nicht nur, sondern zeigen, dass wir nur Werkzeuge der Hände Gottes sind!
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