Page 3 - Unsere Brücke - Ausgabe 06 2021
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 Liebe Leserinnen und Leser unserer Seminarzeitschrift!
Seit mittlerweile mehr als einem Jahr beschäftigt uns die Corona-Pandemie. Auch wenn wir alle von den Auswirkungen der Maßnahmen unterschiedlich stark betrof- fen sind, merken wir doch alle, dass sich das Leben verändert hat. Viele unserer eingespielten Abläufe, üblichen Verhaltensweisen und liebgewordenen Gewohn- heiten wurden im vergangenen Jahr durchkreuzt, mussten wir verändern oder zumindest anpassen.
Es ist daher verständlich, dass der Wunsch vieler nach „Normalität“ groß ist. - Viele sehnen sich nach Sozialkontakten wieder ohne Maske, in größerer Zahl und ohne Sorgen oder Ängste. Viele hoffen, dass sie wieder in Beschäftigungsverhältnisse kommen. Viele freuen sich darauf, endlich wieder zu reisen, uvam.
 Gleichzeitig aber stellen sich immer mehr Menschen die Frage, ob eine Rückkehr
in das alte, gewohnte Leben mit allen seinen Ausprägungen so überhaupt wün-
schenswert oder sinnvoll ist. Denn schon vor der Corona-Pandemie war klar, dass
die Art unseres Lebens und Wirtschaftens einer nachhaltigen Entwicklung unserer
Erde zuwiderläuft. Immer deutlicher spüren wir ja die Folgen des jahrzehntelangen Raubbaus an der Natur, merken die Klimaveränderungen und sehen die Umweltzerstörungen. Einfach so weiterzumachen, wäre daher fatal und auch gegenüber kommender Generationen sündhaft.
Schon im Jahr 2015 hat Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika „Laudato si`“ die „Maßlosigkeit“ des Menschen als eine Ursache der Unersättlichkeit des gegenwärtigen Lebensstils benannt und die Entwicklung neuer Verhaltensweisen und Umgangsformen vorgeschlagen. „Die christliche Spiritualität“, so sagt er, „regt zu einem Wachstum mit Maß an und zu einer Fähigkeit, mit dem Wenigen froh zu sein. Es ist eine Rückkehr zu der Einfachheit, die uns erlaubt innezuhalten, um das Kleine zu würdigen, dankbar zu sein für die Möglichkeiten, die das Leben bietet.“ (Laudato si`, 222)
In den vergangenen Monaten, in denen wir uns einschränken mussten, haben nicht wenige neue Verhaltens- weisen (regelmäßiges Spazierengehen, selber Brot backen, regionale Produkte kaufen, Garteln am Balkon,...) entdeckt und eingeübt und darin sehr oft auch ein mehr an Leben erfahren.
In der letzten Ausgabe unserer Seminarzeitschrift „unsere brücke“ haben wir den jüdisch-christlichen Zugang zur Welt als Schöpfung, als Werk Gottes, als Gabe an uns thematisiert. Daran anknüpfend, möchten wir im vorliegenden Heft Impulse zu einem nachhaltigeren Lebensstil geben, zeigen, welche Maßnahmen zum Umwelt- schutz es in unserer Diözese schon gibt und wie auch wir im Priesterseminar versuchen, Akzente in diese Richtung zu setzen. Dabei geht es nicht um eine Selbstbeweihräucherung, sondern um eine Bewusstseinsbil- dung. Denn weitere Schritte in der Wahrnehmung unserer Schöpfungsverantwortung sind möglich und wohl auch nötig.
Wie immer gibt Ihnen „unsere brücke“ aber auch einen Einblick in das Leben der Seminargemeinschaft. Derzeit sind sechs Seminaristen in den verschiedenen Phasen in unserer Diözese in Ausbildung. Ich bitte Sie um Ihr Gebet und bedanke mich für Ihr Interesse an der Priesterausbildung und Ihre Verbundenheit mit unserem Haus!
Gottes Kraft und Segen wünscht Ihnen
Michael Münzner michael.muenzner@dioezese-linz.at
Aufgrund der neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen möchten wir darauf hinweisen, dass Sie die Zusendung „unserer brücke“ jederzeit per Mail an „priesterseminar@dioezese-linz.at“ beenden können.
Mag. Michael Münzner
Regens
 

















































































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