Page 26 - Unsere Brücke - Ausgabe 06 2021
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Alex Matovu
Seminarist
Am 5. September 2020 kam ich in die Pfarre Heilige Familie in Wels, um ein Pfarrpraktikum zu machen und das Pfarrleben in der Diözese Linz kennenzulernen. Leider bin ich in der Zeit der Corona-Pandemie in der Pfarre angekommen, in der gemeinsame Gottesdienstfeiern und Veranstaltungen verboten waren. Ich habe mich gefragt, wie das pasto- rale Leben, Gottesdienstfeiern und das Teilen des Wortes Gottes unter diesen Umständen aufrecht erhalten werden können. Natürlich gab es Übertragungen der Gottesdienste in Fernsehen, Radio und in sozialen Medien. Aber viele Leute fühlten sich von der Übertragung der Got- tesdienste nicht gut angesprochen. In der Pfarre Heilige Familie wur- de etwas Anderes gemacht, um das Wort Gottes zu teilen und auch lebendiger zu vermitteln – und zwar durch Symbole. In der Advent- zeit wurden die vier Evangelienbücher in der Kirche dargestellt unter dem Motto „Mit den Evangelisten zur Krippe.“ Wobei uns Matthäus zur Krippe durch den Stammbaum Jesus führte, Markus führte uns auf dem Weg hin zu Weihnachten durch Johannes den Täufer, Lukas stellte in Bildern die Geburt Jesu dar und Johannes zeigte uns Jesus als das göttliche Wort und göttliche Licht. Der Adventkalender mit Wünschen an das Christkind, die von Pfarrmitgliedern geschrieben wurden, wurde am Zaun des Pfarrgartens aufgehängt.
Gleich wie in der Adventzeit wurden auch in der Fastenzeit verschie- dene Elemente gestaltet, um die Menschen in dieser Zeit gut zu be- gleiten und auch, um die Fastenzeit besser zu verstehen. Vor dem
1. Fastensonntag wurden vor der Kirche vier Kreuze aufgestellt, von denen jedes einen Namen bekam: Simon von Cyrene, Veronika, die weinenden Frauen, Pilatus. Neben diesen Kreuzen gab es Papierkreu- ze. Kinder konnten diese bemalen und Erwachsene ein paar Gedan- ken zu diesen Namen schreiben und sie dann auf den Tafeln oder in der Kirche aufhängen. Außerdem wurden in der Kirche lebensgroße Puppen als Mose und Maria Magdalena bekleidet, als die wichtigsten Figuren in der Fastenzeit. Mose befreite das Volk Gottes aus Ägypten und Maria Magdalena verkündete als Erste die Auferstehung Jesu. Die sieben Lesungen der Osternacht wurden schon während der Fasten- zeit mit Symbolen in der Kirche dargestellt. Verschiedene Menschen schrieben Texte, die als Kreuzweg am Zaun aufgehängt wurden.
Meiner Meinung nach haben die Menschen die Adventzeit und
die Fastenzeit durch die Darstellung von verschiedenen Figuren und Symbolen gut gefeiert. Denn die Leute haben die Kirche oft be- sucht, um die Figuren und die geschriebenen Texte zu lesen und zu betrachten.
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Die Liturgiefeier mit Corona Regeln
 

























































































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