Page 25 - Unsere Brücke - Ausgabe 06 2021
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 Auch altes Handwerk wie das Pechölbrennen wird noch praktiziert. Nichodemus Okoye und Mario Thauerböck bei einem Pechölstein.
Aufgaben auswählen und nach dem Wetter arbeiten. „Alles braucht seine Zeit, aber man sieht auch, wie viel sich tut.“ In diesem Rahmen kann er auch „schöpferisch“ tätig sein.
Am Hof kultiviert die Familie Thauerböck alte Pflanzensorten und Nutztierrassen. Die alten heimischen Sorten passen perfekt zum Klima und haben eine hohe Bandbreite in der Nutzung. Neben Obst und Gemüse bauen sie ihr eigenes Saatgut an, den Kaltenberger Rog- gen. „Das eigene Saatgut ist eine Form der Unabhängigkeit und der Freiheit.“ Nichts wird weggeworfen. Mit dem Stroh werden Dächer gedeckt und für die Tiere fällt auch genug ab. Auf dem Hof gibt es noch Hühner, Schweine und Rinder.
Wichtig ist für die Familie, bewusst zu essen und zu wissen, was man isst. Wenn in der Wertschöpfungskette alle Handelnden bei ihrem Tun Lebensfreude verspüren, wird diese Freude im Lebensmittel auch spürbar. Ein anderes Prinzip seiner Philosophie lautet: „Handle stets in gutem Glauben“. Alles sollte nach bestem Wissen und Gewissen getan werden. Qualität hält er hoch. Sie ist für ihn die Summe aller nicht gemachten Kompromisse.
Was möchte Mario seinen Kindern mitgeben?
Wichtig ist für ihn, dass er den Kindern viel weitergibt, indem sie einfach mitleben können. Er möchte ein Beispiel geben. Man müsse etwas einfach tun, und das Umfeld lässt sich leiten. Er tut Dinge aber nicht allein um des Nutzens willen. So pflanzt er Bäume nicht nur, damit später einmal jemand etwas davon hat, sondern weil er die Tätigkeit selbst schön findet.
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