Page 8 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2020
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Ob Anekdote oder nicht: Hier wird darauf verwiesen, wie wichtig diese sich bedingenden Gegensätze sind: musizieren/singen – zuhören. Und nur aus der vermeintlichen Passivität des Zuhörenden entsteht Neuschöpfung, sie gebiert den nächsten Vers.
Festliche Musik enthebt Menschen seit undenklichen Zeiten ihres Alltags: Der heilige Raum, das heilige Spiel der Liturgie und die ihr eigene Musik sollen eben keine Kopie oder ein Abklatsch des heimat- lichen Patschenkinos sein!
Und zuletzt: Musik „legt den verschütteten Weg zum Herzen, zur Mitte unseres Seins frei, dahin, wo es sich mit dem Sein des Schöpfers und des Erlösers berührt. Wo immer dies gelingt, wird Musik die Straße, die zu Jesus führt, der Weg, auf dem Gott sein Heil zeigt.“
(Josef Kard. Ratzinger: Musik & Glaube, Festvortrag beim Forum Musik & Kirche, Brixen 1990).
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