Page 29 - unsere brücke / Juni bis Dezember 2020
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Gottes Melodie im Vogelgezwitscher
Während wir uns im Frühling über die ersten Blumen und das satte Grün erfreuen, ist es vor allem der Vogelgesang, der diese Zeit so an- ders und besonders macht. In den frühen Morgenstunden vereinen sich die unterschiedlichen Melodien zu einem regelrechten Konzert. Dabei kommt es sicherlich nicht nur auf die Vögel an, die sich laut- stark oder mit sehr ausgefallenen Strophen präsentieren. Mit Henry van Dyke, ein amerikanischer Geistlicher, können wir sagen: „Die Wälder wären still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.“ Auf mein Leben übertragen könnte das heißen: Nutze die Talente, die du hast. Vergleiche dich nicht mit denen, die am lautesten sind oder fürs Erste besonders begabt erscheinen. Gott hat eine Melodie in dir grundgelegt. Es ist nun deine Aufgabe, diese zum Klingen zu bringen.
Wenn ich für meine Pfarre und den umliegenden Gemeinden „Medi- tatives Wandern“ anbiete, dann mache ich dabei auf Vögel aufmerk- sam, weil sie mich seit meiner Kindheit faszinieren und ich eine Leidenschaft für sie entwickelt habe. Zunächst gibt es bei der Vogel- beobachtung die Faustregel, dass man zuerst einen Vogel hört, bevor man ihn sehen kann. Da schmettert plötzlich an einem Bachlauf der winzige, nur 10 cm lange Zaunkönig sein Lied und du bekommst ihn aber zunächst nicht zu Gesicht. Das singende Männchen erreicht trotz seiner geringen Größe eine Lautstärke von bis zu 90 Dezibel und sein
Pfarrer Mag. Thomas Lechner Oberwang
  






























































































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