Page 22 - Brücke 06 2018
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 Mag. Johannes Hofer Pastorallehrgang
Warum hast du zum Dienst als Diakon Ja gesagt? Diese Frage habe ich drei ständigen Diakonen in der Pfarre Heilige Familie in Wels gestellt. Wie
bei jeder persönlichen grundlegenden Entscheidung sind die einzelnen Ausgangspunkte ganz unterschiedlich. Gemeinsam haben jedoch alle drei Diakone 1993 bei der Weihe ihr Ja zum Ruf Gottes gesagt.
So durfte ich erfahren, dass Hermann Niederhauser sich seit seiner Jugend in der Sozialhilfe engagiert, im Kirchenchor der Pfarre singt und beispiels- weise bei einem Projekt für Obdachlose eifrig mithalf.
Im Dienst als Diakon wurden diese Bereiche mit vielen weiteren Bereitschaften wie der Kranken- oder Hausbesuche mit konkreten Hilfen im Alltag zum Mittelpunkt.
Bei Josef Pernögger bildete den ersten konkreten Schritt für diesen Dienst die Anfrage des Pfarrers. Nach kurzer Überlegungszeit mit der Familie
und im Freundeskreis folgte ein entschiedenes und doch spontanes Ja zu jenem im persönlichen Lebensweg bereits wichtigen und präsenten Dienst an den Menschen. Die Erfahrungen aus dem persönlichen Aufwachsen in der Kinder- und Jugendarbeit vertieften sich und wurde beispielsweise von der Seelsorge um Neuzugezogene, dem Besuch in Heimen oder der Caritas Haussammlung erweitert.
Die Berufung oder die grundlegende Motivation zum Dienst als Diakon kann auch aus dem Ruf der häufigen Nachfrage zu diesem Dienst von ein- zelnen Menschen aus der Pfarre kommen. Für Rudolf Bittmann war dies ein sehr zentraler Ausgangspunkt um sich für diese Aufgabe zu entschei- den. Aus der bisherigen Erfahrung durfte er persönlich besonders anspre- chende Momente mit gleichzeitigen Herausforderungen erleben. Neben sehr schönen Taufen und der Assistenz von Hochzeiten arbeitet er auch sehr intensiv mit der Bibel mit interessierten Gruppen. Zudem ermöglicht ihm sein Beruf als Diakon auch die Möglichkeit zu vielen persönlichen Gesprächen und Diskussionen.
Mit persönlicher Freude und Offenheit auf den Ruf Gottes zu hören haben diese drei Christen mit ihrer Familie Ja gesagt zum Dienst als Diakone. Sie üben caritative Dienste aus und sind in der Liturgie engagiert, des gefei- erten Gottesdienstes. Bereichernd sind für sie auch die verschiedenen For- men der Spiritualität. Sie haben sich bereit erklärt zum Dienst des Wortes und des Martyriums (= Zeuge zu sein), also der Verkündigung und des Zeugnisses im Glauben, und wollen bereit sein zur Liebestätigkeit oder der gelebten Solidarität. Vielleicht geben diese kurzen Einblicke in einzelne Lebenswege auch für Sie Zeugnis für den gelebten Glauben.
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Über Beruf und Berufung - Erfahrungsberichte
























































































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