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18 Porta Sancta Die Heilige Pforte ist je ein Portal an den vier Hauptkirchen (Papstbasiliken) in Rom, nämlich Lateranbasilika, Petersdom, St. Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Diese Türen sind gewöhnlich immer verschlossen und werden zu Beginn des Heiligen Jahres feierlich geöffnet, im Petersdom durch den Papst und während des Jubiläums können die Rompilger die Hl. Pforten durchschreiten. Dies ist ein Brauch, der von Papst Alexander VI. im Hl. Jahr 1500 eingeführt wurde. Der Pforte des Petersdomes kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie vom Papst selbst geöffnet wird. Auf ihr ist eine Bilderreihe zu sehen, die den Weg Gottes mit den Menschen verdeutlicht – von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Bekehrung des Apostel Saulus zum Paulus. Die Bilderreihe wird abgeschlossen mit der Öffnung der Heiligen Pforte für das Jahr der großen Vergebung. Die 36 Wappenfelder zwischen den einzelnen Bildreihen zeigen die Wappen jener Päpste, die Jubiläumsjahre eröffnet haben. Wenn auch das Heilige Jahr offiziell am 8. Dezember begann, so war doch dies das erste Mal in der Geschichte, dass ein Papst eine Heilige Pforte außerhalb Roms geöffnet hat. Dies hat der Papst bei seiner afrikanischen Reise in die Zentralafrikanische Republik vollzogen. Der Öffnungsritus symbolisiert, dass den Gläubigen in diesem Heiligen Jahr ein besonderer Weg zum Heil offen steht. Dieser Brauch geht zurück auf die mittelalterliche Zeit. Eine Heilige Pforte wurde erstmals im Heiligen Jahr 1400 im Zusammenhang mit der Lateranbasilika erwähnt. In einem Brief aus Rom heißt es: „Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben ... Wenn du also in das Paradies gelangen willst, dann gelingt das.” Und mit der Schließung der Heiligen Pforte am Petersdom am 20. November 2016 wird das Heilige Jahr ganz offiziell beendet. Bei unserer Reise, versucht der Papst das zentrale Thema der Barmherzigkeit Gottes zu betonen. Es ist ein Leitbegriff des Christentums, der das zentrale Wesen Gottes beschreibt. Im Alten wie im Neuen Testament findet er sich an vielen Stellen. „So hoch der Himmel über der Erde ist, so weit reicht seine Barmherzigkeit“, heißt es etwa in Psalm 103. Jesus erzählt zahlreiche Gleichnisse, welche die Barmherzigkeit Gottes verdeutlichen – allen voran die Geschichte des barmherzigen Samariters (Lk 10,25-37). Und auch die Bergpredigt widmet Maximus Nwolisa Seminarist


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