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Bruecke_06_2015

Liebe Leserinnen und Leser unserer Priesterseminarzeitschrift! Kann man aus dem Alltag aussteigen? Ist es möglich, einmal alles mit anderen Augen zu betrachten? Kann man heute einen anderen Beruf wählen, als einen, der gerade „in“ ist, und dennoch normal sein? Was ist „normal“, was ist „die Norm“?! Normen brauchen Inhalte, sonst verkommen sie zu Regeln von Mächtigen. Diese gibt es ohnehin in allen Bereichen des Lebens. Wie kann man dem begegnen? Die Offenheit, die eigenen Wertevorstellungen mit den ermutigenden und aufbauenden Werten unseres Glaubens zu bereichern und sie damit herauszufordern, ist Teil der Gabe und Aufgabe von geistlichen Berufungen. Priester, Ordensmann oder Ordensfrau werden, das sind nach wie vor kirchliche Berufungen die da sind, um das Leben zu bereichern, zu begleiten, zu heilen und zu versöhnen und aus der Kraft von Glaube, Hoffnung und Liebe zu leben und auf Gott zu verweisen. Einschneidende Ereignisse in unserem Leben erzwingen Vertiefungen, manchmal schön dann auch wieder auf leidvolle Art und Weise. Geburten, Krankheit, Tod, Liebe, Kummer oder Freude. Man könnte hier fortsetzen. All das sind die Themen des Lebens und sind die Bereiche, wo „Geistliche“ gefragt sind, damit der Geist Gottes mehr zur Geltung kommen kann. Generell sollte es wieder mehr die Wende hin zum angreifbaren „Geistlichen“ geben und weg vom distanzierenden „Hochwürden“. In dieser Ausgabe unserer Brücke wollen wir uns dem Thema der priesterlichen Berufung besonders widmen. Die unterschiedlichen Artikel in Bezug auf Theologie, Spiritualität, persönliche Anfangsgeschichten der Nachfolge Jesu und die Vielfalt der Kontinente und Länder sind Thema dieses Heftes und Ausdruck unserer Seminargemeinschaft. Unsere Gemeinschaft ist zwar klein, aber jeder unserer Seminaristen bemüht sich ehrlich und aufrichtig und ich darf jedem einzelnen für das engagierte Mitarbeiten danken. Ein Teil dieser Ausgabe widmet sich auch dem Propädeutikum, das mit September in Linz ist und unserer Diözese frischen Wind verleiht. Dazu kommt auch die Erweiterung unserer theologischen Privatuniversität, was zusammen schöne Lebenszeichen unserer Diözese sind. Ihnen und Euch allen wünsche ich eine gute Sommerzeit und die Kraft und den Segen, sich körperlich und geistig zu erholen, damit im Herbst die vielfachen Farben und Früchte reifen können. Herzlichen Dank für die vielfältigen Unterstützungen in Wort, Gebet und Tat, die wir immer wieder erleben dürfen und uns ermutigen, vergelt’s Gott. Johann Hintermaier, Regens johann.hintermaier@dioezese-linz.at Dr. Johann Hintermaier Regens 1 Johann Hintermaier


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