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Bruecke_06_2015

21 Papst Franziskus: Werdet Hirten wie Jesus! „Ihr lieben Seminaristen, bereitet euch nicht auf einen Beruf vor, auf eine Funktion in einer Firma und seid kein Teil eines bürokratischen Körpers. … Werdet Hirten, wie Jesus, um wie er zu sein müsst ihr Teil seiner Herde sein und diese nähren. … Ein guter Priester zu sein, mit Jesus als Vorbild, ist keine einfache Sache. … Aber es ist nicht unser Werk! Es ist das Werk des Heiligen Geistes und unsere Mitarbeit. Wir bieten uns an, als formbare Tonerde und Gott ist der Töpfer, der uns mit Wasser und Feuer bearbeitet – mit dem Wort und dem Geist.“ (Ansprache zu Seminaristen am 14.4.2014) Die wahre Freude kommt nicht von den Dingen her, vom Besitz, nein! Sie kommt aus der Begegnung, aus der Beziehung zu den anderen Menschen, sie entsteht, wenn man sich akzeptiert, verstanden, geliebt fühlt und selbst akzeptiert, versteht und liebt; und zwar nicht mit dem kurzlebigen Interesse eines Augenblicks, sondern weil das Gegenüber, der Andere, ein Mensch ist. Die Freude entsteht aus der Unentgeltlichkeit einer Begegnung! Sie besteht darin, sich sagen zu hören: ›Du bist wichtig für mich«, auch wenn es nicht notwendigerweise in Worten ausgedrückt wird. Das ist schön … Und Gott gibt uns gerade das zu verstehen. Gott sagt euch, indem er euch beruft: »Du bist mir wichtig, ich liebe dich, ich zähle auf dich.« Jesus sagt das zu einem jeden von uns! Das ist der Ursprung der Freude! … Wir müssen kohärent sein, authentisch sein. Um diesen Weg zu gehen, müssen wir das tun, was der hl. Franz sagt: predigen wir das Evangelium durch unser Vorbild, und erst dann in Worten! Vor allem aber müssen die anderen Menschen das Evangelium anhand unseres Lebens ablesen können! Auch hierin ohne Furcht, mit all unseren Fehlern, die wir zu korrigieren suchen, mit den uns gesetzten Grenzen, die der Herr kennt – aber auch durch unsere Großherzigkeit dabei, zuzulassen, dass er in uns wirkt. … Öffnet der Gnade die Tür, mit Hilfe dieser Offenheit! Die Heiligen und die Meister des spirituellen Lebens sagen uns, dass eine tägliche Gewissensprüfung als Hilfestellung dabei, die Authentizität in unserem Leben zu vermehren, äußerst nützlich, ja unentbehrlich ist. Was geht in meiner Seele vor? Auf diese Weise, offen, dem Herrn und dann dem Beichtvater gegenüber, dem geistlichen Vater gegenüber. Das ist äußerst wichtig! … Die Kohärenz ist grundlegend dafür, damit unser Zeugnis glaubwürdig sei. Aber das genügt nicht, außerdem ist auch noch eine kulturelle Bildung erfoaderlich, ich betone: eine kulturelle Bildung, um Glaube und Hoffnung zu rechtfertigen. (Ansprache zu Seminaristen und NovizInnen am 6. Juli 2013)


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