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Bruecke_06_2014

19 Kirche mit ihren Strukturen oft nicht erreicht werden. Sind unsere kirchlichen Strukturen nicht oft etwas für „Insider“, ein Betätigungsraum für kirchliche Funktionäre, die sich in Wahrheit nur engagieren, um gut dazustehen und eigentlich nur um sich selbst kreisen? Sind wir nicht oft zu intensiv mit der Aufrechterhaltung unserer Strukturen, mit theologischen und liturgischen Spitzfindigkeiten beschäftigt, sodass wir die Nöte der Menschen nicht mitbekommen? Ich möchte auf keinen Fall pauschalieren, denn ich bin umgeben von Menschen, die sich aufrichtig und glaubwürdig engagieren. Doch die Erfahrungen mit Menschen in prekären Situationen lassen mich doch für uns als Kirche stärker einfordern, unseren Papst mit seinem Anspruch „an die Ränder“ zu gehen wirklich ernst zu nehmen und uns dabei aufrichtig die Frage zu stellen: Wo sind die Armen in unseren Pfarren, in unseren Strukturen? Die Kirchenbeitragsstellen sind die Speerspitze der Kirche im Kontakt mit diesen Menschen und dem Einsatz der Mitarbeiter/ innen zolle ich meinen höchsten Respekt. Oft habe ich erlebt, dass Gespräche einen positiven Verlauf genommen haben, dass Probleme gelöst wurden und dass - von ihrem Leben gebeutelte - Menschen danach gesagt haben: „Danke, jetzt geht es mir besser“.


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