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Bruecke_06_2014

10 Israel – Geburtsland von drei monotheistischen Weltreligionen Mit sehr gemischten Gefühlen beginnen wir, ich, 42 weitere Mitreisende und Michael Münzner als geistlichen Begleiter, die Reise ins Heilige Land. Auf dem Weg zu unserem Quartier in Bethlehem mussten wir die Grenze von Israel nach Palästina überqueren, getrennt durch eine sehr hohe Mauer. Für uns Touristen bzw. Pilger ist es nicht weiter schlimm, weil wir dürfen das palästinensische Gebiet wieder verlassen, aber die Palästinenser haben kein Recht dazu, diese Grenze zu passieren. Dieser Konflikt war ein Dauerthema während der gesamten Reise, und es war interessant, die Meinung beider Seiten im jeweiligen Gebiet gehört zu haben. Morgens wurden wir immer um 5 Uhr früh vom Muezzin, der vom Minarett ruft, geweckt. Bereits der erste Tag in Bethlehem, die weihnachtliche Stimmung beim Singen der Stille Nacht in der Geburtskirche, war für uns alle ein sehr besonderer Moment. Am nächsten Tag lasen wir in Jerusalem auf dem Ölberg die jeweilige Bibelstelle dazu, und blickten wie Jesus auf die Stadt und versuchten, seine Gefühle nachzuempfinden. Danach ging es weiter zur Westmauer, besser bekannt als Klagemauer, dazu mussten wir in die Jerusalemer Altstadt und durch viele kleine Gassen am Basar entlang zu einem kurzen Sicherheitscheck. Bei der Klagemauer trafen wir nun viele junge Menschen, die mit Leib und Seele in ihre Gebete vertieft waren. Ein besonderer Moment, der bei uns den Wunsch hervorgerufen hat, auch in Österreich mehr junge Menschen in den Kirchen sehen zu wollen. Den nächsten Tag begannen wir nach einem gemeinsamen Morgengebet in Stille als Vorbereitungszeit auf die Via Dolorosa (Straße der Schmerzen). Ein Einlassen auf den Leidensweg Jesu. Doch dieser Weg in der Jerusalemer Altstadt führt mitten durch die belebte orientalische Stadt mit vielen Gassen und Geschäften daneben. Während wir uns dem Gebet und der Meditation über die Stationen Jesu widmeten, war es ziemlich lebendig und laut um uns herum. In der Grabeskirche konnten wir schließlich ein ruhiges Plätzchen zum Besinnen finden. Anita Simic Studentin an der KTU


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