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Bruecke_06_2014

8 Auf den Spuren Jesu – Gedanken zur Bergpredigt Schon lange ist es mein großer Wunsch, nach Israel zu reisen. Die Gelegenheit dazu bekam ich bei einer 50-Jahre-Jubiläumsreise der Diözese Innsbruck. Jährlich pilgern tausende Frauen und Männer nach Israel. Die Eindrücke sind immer so persönlich wie die Menschen individuell. Für manche liegt der Schwerpunkt auf der körperlichen Herausforderung, andere fahren diese langen Kilometer bewusst, um Gott näher zu kommen und um ihm persönlich zu begegnen. Diese Spuren Jesus führten in Galiläa natürlich auch nach Nazareth, das im Neuen Testament als Heimatstadt Jesu gilt. Eine traumhafte Wanderung führte uns weiter auf den „Berg der Seligpreisungen“, ein Hügel oberhalb von Tabgha. Die ruhige Atmosphäre dieses Ortes, die schöne Ausblicke über den See, der Himmel, die Sonne, Bäume, Wiesen, die Blumen und der Gesang der Vögel – sie alle prägten eine unvergessliche Atmosphäre des Friedens und der Schönheit der Schöpfung. In diesem Ort wird die Bergpredigt des Matthäus-Evangeliums lokalisiert. Es handelt sich um Lehrsätze, die mit den Seligpreisungen beginnen. Die Bergpredigt ist knapp 2000 Jahre alt und gleichzeitig noch sehr aktuell und gilt als eine der bekanntesten Reden der Welt. Die ethischen Grundsätze, die Jesus darin erläuterte, werden von unzähligen Menschen aller Kulturen und Religionen bewundert. Vor allem aber ist die Bergpredigt für jene von großer Bedeutung, die an Jesus Christus glauben und seine Worte befolgen wollen. In dieser Rede geht es jedoch nicht nur um Lehren und moralische Prinzipien für das Verhalten eines Christen, sondern um das Leben an sich - das bessere Leben, das Jesus Christus uns anbietet. Nur er, der Erlöser der Welt, konnte uns ein neues Lebensprinzip und einen positiven Antrieb für unser Verhalten vermitteln: die Liebe. In diesem Ort steht eine achteckige Kirche. Der Grundriss ist Sinnbild für die acht Seligpreisungen. In der Kirche drinnen hielten wir für eine Bibelarbeit inne, hörten eine kurze Reflexion und sangen das berühmte Lied, „Selig seid ihr…“. Die landschaftlich und historisch wertvolle Gegend lud zu einer kleinen besinnlichen Wanderung von etwa zwei Stunden ein, zu der keine besondere Ausrüstung erforderlich war. Zwischendurch konnte ich nachspüren, wie sich Menschen damals gefühlt haben. „Was bedeutet diese Lehre eigentlich für mich? Welchen Platz hat sie in meinem Leben?“ Das waren die Fragen, die mir nachgegangen waren. Es war für mich eine Überlegung, Maximus Nwolisa, Seminarist


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